Kulturtipp Erinnerungen an Heinz Kruschel
Magdeburg l Noch bis zum 23. Januar zeigt das Literaturhaus Magdeburg die Ausstellung "Heinz Kruschel - Schreiben und Malen. Dokumente eines Künstlerlebens (1929-2011)". Nach einer Ausbildung zum Modelltischler hatte Heinz Kruschel ein Studium am Lehrerbildungsinstitut in Staßfurt absolviert. Mitte der 1950er Jahre war er als Lehrer unter anderem in Magdeburg beschäftigt.
Nach dem Abschluss eines Fernstudiums der Germanistik leitete Kruschel von 1958 bis 1961 eine Erweiterte Oberschule in Havelberg. Als Kulturredakteur schrieb er von 1961 bis 1963 bei der Volksstimme, danach wirkte er als freier Schriftsteller in Magdeburg. Zum Schaffen von Heinz Kruschel gehören Kinder- und Jugendbücher wie "In Wulnitz ist nichts los" oder "Endlich ein Mann sein" ebenso wie Romane und Erzählungen wie "Das Mädchen Ann und der Soldat", "Wind im Gesicht" oder "Der große Teufelsrochen" sowie Essays und Reportagen wie "Winterreise in den Sommer" oder "Bruno Beye oder: Müssen Nutzen und Schönheit die ewigen Feinde sein?".
In einem Nachruf in der Volksstimme schrieb die Schriftstellerin Dorothea Iser im Jahr 2011: "Kruschel hat sich nicht geschont. Er wollte wirksam sein, die Dinge bewegen, wie es seine Bücher tun. Er förderte junge Poeten und schreibende Arbeiter, kümmerte sich um Schaffensprobleme und um Wohnungsnöte der Kollegen, setzte sich für sie ein und bezog einen klaren Standpunkt im Verband der Schriftsteller, in den Verlagen und später auch in den Vereinen." Heinz Kruschel war seit 1990 Mitglied des Friedrich-Bödecker-Kreises und engagierte sich bis 1999 als Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen-Anhalt.
Das Literaturhaus Magdeburg befindet sich in der Thiemstraße 7 im Stadtteil Buckau. Es ist montags bis freitags jeweils in den Zeiten von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr sowie zu den Veranstaltungen der Kultureinrichtung geöffnet. Zu erreichen ist es unter Telefon (0391) 4 04 49 95 sowie unter www.literaturhaus-magdeburg.de im Internet.