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Bewohner evakuiert Feuer im Magdeburger Pflegeheim: Technischer Defekt als Ursache vermutet

Ein Feuer in einer Technikzentrale hat für große Aufregung in einem Magdeburger Pflegeheim gesorgt. Die Mitarbeiter haben besonnen reagiert und evakuiert.

Von Stefan Harter 06.07.2024, 07:40
In dieser Elektroanlage ist das Feuer ausgebrochen, das zur kurzzeitigen Evakuierung eines Magdeburger Pflegeheims geführt hatte.
In dieser Elektroanlage ist das Feuer ausgebrochen, das zur kurzzeitigen Evakuierung eines Magdeburger Pflegeheims geführt hatte. Foto: Stefan Harter

Magdeburg - Große Aufregung herrscht am 4. Juli 2024 gegen 18 Uhr im Awo-Seniorenheim Hermann Beims in Magdeburg: Die Brandmeldeanlage der Einrichtung am Neuen Sülzeweg hat angeschlagen. Beißender Qualm liegt in der Luft.

Die Mitarbeiter reagieren nach Notfallplan und bringen die 27 Bewohner des Wohnbereichs 1 – teilweise in ihren Betten – zum Sammelpunkt vor dem Haus – noch bevor die Einsatzkräfte der Feuerwehr eintreffen, wie Einrichtungsleiter Philipp Döring am Tag danach berichtet. „Sie haben super reagiert“, lobt er. Auch die Mieter der über dem Bereich des Pflegeheims gelegenen Wohnungen seien informiert worden.

Feuerwehr schätzt Brandschaden auf vorläufig 50.000 Euro

Die Feuerwehr macht den Brandherd in der Technikzentrale des Gebäudekomplexes aus, die nicht zum Bereich des Pflegeheims gehört. Das Feuer selbst kann nach Angaben des Einsatzleiters zügig gelöscht werden.

Schwieriger gestaltet sich jedoch der Rauchabzug, wie es in einer Mitteilung heißt. Erst nach über zwei Stunden kann der Einsatz beendet werden. Der Schaden soll sich nach einer ersten Schätzung auf gut 50.000 Euro belaufen.

Mitarbeiter versorgen Bewohner und Einsatzkräfte mit Kaffee und Snacks

Derweil haben die Mitarbeiter der Einrichtung nicht nur die Bewohner mit Decken, Kaffee und Snacks versorgt, sondern auch die Einsatzkräfte, wie Philipp Döring weiter erzählt. Dabei war eine Zeit lang nicht klar, ob die Senioren an dem Abend wieder in ihre Wohnungen zurückkehren können. „Es stand eine Evakuierung mindestens für eine Nacht im Raum“, sagt der Hausleiter.

Andere Pflegeeinrichtungen wurden bereits vorsichtshalber hinsichtlich einer Notunterbringung kontaktiert. Doch dann gibt es doch noch grünes Licht seitens der Feuerwehr: Die Bewohner dürfen zurück. „Wir sind froh, dass wir hierbleiben dürfen“, erklärt Philipp Döring.

Technischer Defekt wird als Ursache des Feuers vermutet

Am 5. Juli 2024 ist der Schreck im Heim weitestgehend überstanden, nur der Strom im betroffenen Wohnbereich fehlt noch. Er war vorsorglich abgestellt worden, sollte aber noch im Lauf des Freitags wieder funktionieren, heißt es.

Laut dem Bausachverständigen Wolfgang Sich sind zwei Wohnungen in dem Komplex durch Ruß derzeit noch nicht bewohnbar. Sie gehören nicht zum Pflegeheim, sondern sind privat vermietet beziehungsweise bewohnt. Eine Bewohnerin sei derzeit im Urlaub, ein weiterer Anwohner sei bei der Familie untergekommen. Beide Wohnungen sollen zeitnah gereinigt werden, so dass sie wieder genutzt werden können. Laut Sich geht die Feuerwehr von einem technischen Defekt als Brandursache aus.

Philipp Döring ist froh, dass sich die Übungen für den Ernstfall ausgezahlt haben. „Die Feuerwehr hat gleich angeboten, in diesem Jahr noch eine Trockenübung durchzuführen. Das werden wir gerne annehmen“, erklärt der Leiter des Hermann-Beims-Pflegeheims.