Stadtrat Magdeburg Für und Wider um Magdeburger Bad für Hunde
Sollen Hundebesitzer in Magdeburg einen eigenen Strand bekommen? Oder einen Abbadetag? Im Stadtrat läuft die Diskussion.
Magdeburg l Wer mit seinem Hund in Magdeburg baden gehen möchte, hat es schwer: In den Freibädern und Schwimmhallen der Stadt sind Hunde nicht zugelassen. Und in den anderen Gewässern ist das Baden für Menschen verboten. Bleibt nur der Pool im eigenen Garten - wenn man denn über einen solchen verfügt.
Die Gartenpartei möchte Abhilfe schaffen. Falls ihr Antrag eine Mehrheit bekommt, müsste die Stadt an einem See eine Fläche mit Gewässerzugang zum gemeinsamen Baden für Mensch und Hund ausweisen. Beispielsweise böten sich hierfür mehrere Stellen des Neustädter Sees, wie zwischen Cable Island und den Kleingartenanlagen am Koppelanger an, so die Gartenpartei.
Und mehr noch: Am letzten Tag der jährlichen Badesaison sollte bereits ab 2020 ein städtisches Freibad für ein gemeinsames Abbaden für Mensch und Hund zu Verfügung gestellt werden. Die Initiatoren des Antrags verweisen auf andere deutsche Städte in denen am letzten Öffnungstag, bevor die Freibäder winterfest gemacht werden, ein solches Abbaden angeboten wird. In Sachsen-Anhalt hätten bislang die Lutherstadt Eisleben und Hettstedt diese Möglichkeit geschaffen.
Bevor es im Stadtrat zu einem Beschluss kommt, hat sich die Stadtverwaltung selbst mit dem Thema auseinandergesetzt. Und diese sieht zumindest für eigene Strände für Hund und Mensch kaum Chancen. Selbst wenn ein Gelände genutzt werden könnte, das sich im Eigentum der Stadt befände, sei dies nicht ohne Weiteres möglich.
Die Stadt müsste sich dann um die Verkehrssicherungspflicht kümmern, regelmäßige Risikobeurteilungen vornehmen, müsste die Wasserqualität regelmäßig vom Gesundheitsamt überprüfen lassen, den Gewässergrund immer wieder nach Gegenständen absuchen, die eine Verletzungsgefahr darstellen könnten, und würde für Schäden, die bei der Benutzung der Badestelle entstehen, haften.
Nicht zuletzt müsste der Bereich durch Rettungsschwimmer abgesichert werden – so die Stadt. Und das bedeutet aus Verwaltungssicht: Im Prinzip müsste ein komplett neues Strandbad eingerichtet werden.
Denn einfach einen Teil des Strandbades Neustädter See oder Barleber See abzutrennen, sieht die Stadt nicht als Option: Bei Hochbetrieb reichen diese schon jetzt kaum aus. Konflikte zwischen Hundehaltern, die mit ihren Tieren baden gehen, und Menschen, die keinen Hund am Badestrand wünschen, wären absehbar.
Dem zweiten Ansinnen der Gartenpartei steht die Stadtverwaltung derweil durchaus offen gegenüber. Voraussetzung: Es müsste sich ein Verein oder ein privater Veranstalter finden, der einen solchen Tag organisiert. Die Stadt könnte das Freibad zur Verfügung stellen.
Ob es im Stadtrat nun aber eine Mehrheit fürs Baden von Mensch, Bello und Co. gibt, ist offen. Zwar steht die Stadtverwaltung zumindest dem Abbadetag nicht gänzlich ablehnend gegenüber. Auf der anderen Seite hat der Finanz- und Grundstückausschuss den Vorschlag rundweg nicht zur Annahme empfohlen. Immerhin gab es im Ausschuss für Bildung, Schule und Sport eine punktweise Abstimmung. In diesem gab es für den Abbadetag eine Mehrheit, für den eigenen Strand für Hund und Mensch eine Ablehnung.