Eichenprozessionsspinner Giftraupen in der Magdeburger Innenstadt: Stadt warnt Spaziergänger
In der Magdeburger Innenstadt wird gegen gefährliche Giftraupen gekämpft. Der Eichenprozessionsspinner tritt in ungewöhnlich großer Zahl auf und kann allergische Reaktionen auslösen.
Magdeburg - Aufmerksamen Spaziergängern wird die Absperrung in der Magdeburger Innenstadt bereits aufgefallen sein. Die gesamte Grünfläche ist mit Bauzäunen umstellt. An ihnen hängen Warnzettel mit großen Achtungszeichen. Der Stadtgartenbetrieb (SFM) hat diese aufgestellt und aufgehängt, um auf die Gefahr für Passanten durch den Eichenprozessionsspinner aufmerksam zu machen.
Dessen Raupen haben feine Gifthaare, die bei Kontakt zur Haut oder den Atemwegen starke allergische Reaktionen auslösen können, die teilweise sehr schmerzhaft sind. Um dies zu vermeiden, wurden die Zäune am Friedensplatz in direkter Nachbarschaft zum Schauspielhaus aufgestellt.
Eichenprozessionsspinner: Passanten sollen befallenen Bereich „unbedingt meiden“
Außerdem werden Passanten gebeten, diesen Bereich „unbedingt zu meiden“, auch Hundebesitzer sollen auf ihre Lieblinge achten. „Sowohl die Raupen als auch ihre Gespinste sollten unter keinen Umständen berührt werden“, warnt der SFM eindringlich.
Der besonders starke Befall in diesem Bereich sei durchaus ungewöhnlich, wie die Stadtverwaltung informiert. So sei bereits eine erste Bekämpfung erfolgt. Dennoch hätten sich zahlreiche Nester neu gebildet. Die Ursache dafür ist bislang nicht bekannt. Normalerweise würden bei Nachkontrollen nur einzelne Nester entdeckt und beseitigt.
Gefährliche Raupen sitzen in großer Zahl auf Laternen und Raupen
Schon seit Ende Mai lässt der SFM eine manuelle Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners an sechs Eichen im westlichen Bereich des Friedensplatzes hinter dem Schauspielhaus von einer Spezialfirma durchführen, heißt es weiter in einer Mitteilung.
Bei Nachkontrollen war dann ein Befall durch den Schädling nicht nur an den Bäumen, sondern auch an Laternen und Bänken festgestellt worden. „Mit einem speziellen Verfahren waren die Schädlinge und rund 200 ihrer Gespinste unmittelbar nach der Feststellung des Befalls abgesaugt worden, bevor am nächsten Tag wieder ein Befall in einem ähnlichen Ausmaß festgestellt wurde“, teilt die Stadt mit.
Befallene Bäume erleiden keine Schäden durch Raupen oder deren Bekämpfung
Aufgrund dieses hartnäckigen Befalls war dann die Sperrung des Bereichs veranlasst worden. Zudem wurde die Bekämpfung intensiviert. Neben einer erneuten Absaugung wurde ein sogenannter biologischer Wachstumsregulator auf die Eichen aufgetragen.
Dieser soll den Entwicklungsprozess der Larven unterbrechen. Dessen Wirkung soll sich aber erst in vier Wochen zeigen. Die betroffenen Bäume würden weder durch den Schädling noch durch die Maßnahmen zur Bekämpfung Schaden nehmen, versichert der SFM.
Bereits seit 2011 wird der Eichenprozessionsspinner im Auftrag des Stadtgartenbetriebs im Magdeburger Stadtgebiet aktiv bekämpft. So soll die von den Raupen ausgehende Gefahr weitestgehend minimiert werden, heißt es von der Verwaltung.