Immobilienmarkt Mieten in Magdeburg steigen kräftig
Ein Unternehmen analysierte den Wohnungsmarkt in Magdeburg. Ergebnis: Die Mieten sind seit 2010 deutlich gestiegen.
Magdeburg l Ihren 26. City-Report in Folge über den Immobilienmarkt in Magdeburg hat am Dienstag die Aengevelt-GmbH vorgelegt. Der Report ist immer auch ein Gradmesser für die wirtschaftliche Situation in der Stadt. Und: Die Wohnungsmieten haben in Magdeburg seit 2010 deutlich angezogen.
Solide, weiter im nicht überhitzten Aufwind, mit ein paar Ecken und Kanten, für Investoren aber sehr interessant, so könnte man die Einschätzung der Aengevelt-Immobilienprofis für den Magdeburger Immobilienmarkt beschreiben. Am Dienstag hat Unternehmens-Chef Dr. Wulff Aengevelt die Marktanalyse vor rund 50 Vertretern der Magdeburger Immobilienwirtschaft und Banken vorgestellt. Seit 1992 analysiert das Unternehmen jährlich den Magdeburger Immobilienmarkt und wagt immer auch eine Prognose für das jeweils kommende Jahr.
Ein wichtiger Teil der Analyse gilt dem Wohnungsmarkt. Die Mieten in Magdeburg sind laut Aengevelt von 2010 bis 2016 um 31 Prozent teurer geworden. Sie stiegen von 5,50 Euro pro Quadratmeter auf aktuell 7,17 Euro. Allerdings müsse diese Entwicklung unbedingt im Vergleich mit anderen ostdeutschen Städten gesehen werden, so Wulff Aengevelt. In Dresden, Erfurt, Leipzig, Halle und Rostock liege der Quadratmeterpreis zum Teil deutlich über dem in Magdeburg. Nur in Chemnitz seien die Wohnungsmieten günstiger als in Magdeburg.
Laut City-Report profitiert der Magdeburger Wohnungsmarkt von der weiter ansteigenden Anzahl der Einwohner. 2005 hatte die Stadt 229.100 Einwohner, 2016 waren es 238.600, für 2025 werden 242.400 Einwohner prognostiziert. Das heißt, die Anzahl der Haushalte von zurzeit rund 130.800 wird bis dahin auf 137.700 steigen, folglich auch die Nachfrage nach Wohnraum.
Zurzeit gibt es 136.300 Wohnungen in Magdeburg. Dem stehen 130.800 Haushalte gegenüber. Rein rechnerisch bedeutet das einen Angebotsüberschuss an Wohnungen in Magdeburg von rund 5500. Dieser „Überhang“ könnte aber im Laufe der kommenden Jahre abschmelzen, da in Magdeburg zurzeit weniger Wohnungen gebaut und fertig gestellt würden, als der Markt es verlange. Der sogenannte Mindesterhaltungsbedarf für Magdeburg liege bei rund 700 neuen Wohnungen pro Jahr, tatsächlich würden aber nur rund 600 Wohnungen jährlich fertiggestellt, so der City-Report.
Die vergleichsweise günstigen Mieten in Magdeburg seien aber nicht nur für Mieter attraktiv, sondern auch Investoren.
In den großen bundesdeutschen Städten mit ihren zum Teil extrem hohen Mieten seien die Investitionskosten im Wohnungsbau ebenfalls sehr hoch. Darum interessierten sich Investoren immer mehr für kleinere, aber wachstumsstarke Städte - wie Magdeburg eine sei. „Der Grund liegt auf der Hand“, so Wulff Aengevelt. „Viele Anleger wollen ihr Geld unbedingt loswerden. Da aber wegen der unglaublich niedrigen Bankzinsen die Gewinne in anderen Anlagemöglichkeiten gering ausfallen, ist der Wohnungsmarkt eine klare Alternative.“ Auf dem Immobilienmarkt in Städten wie Magdeburg seien Renditen zwischen 5,4 bis 5,9 Prozent zu erzielen.
Bei der Nachfrage nach Wohnungen hat Aengevelt ermittelt, dass alle gängigen Wohnungstypen, zum Beispiel Senioren-, Studenten- oder Familienwohnungen, auch weiterhin in Magdeburg gesucht werden. Und der private Wohnimmobilienmarkt (Eigentumswohnungen, Eigenheime) bewege sich auf einem hohen Umsatzniveau. So haben etwa 2016 982 Wohnungen und 370 Eigenheime ihren Besitzer gewechselt.
Der Kaufpreis für Eigentumswohnungen liege bei 2321 Euro pro Quadratmeter, der durchschnittliche Kaufpreis für ein Eigenheim bei rund 200.000 Euro.