MVB-Maßnahme Magdeburger August-Bebel-Damm wird bis 2024 zur Gleisbaustelle
Die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) beginnen mit der lang geplanten Gleissanierung in Rothensee. Schäden vom Hochwasser 2013 werden dabei unter anderem beseitigt.
Magdeburg. In wenigen Wochen jährt sich das schwerwiegende Hochwasserereignis zum mittlerweile achten Mal. Im Juni 2013 trat die Elbe in nie gekanntem Ausmaß über ihre Ufer und überflutete weite Teile der Stadt.
Auch Rothensee war damals schwer betroffen. Die Hochwasserlinie befand sich damals unmittelbar auf dem August-Bebel-Damm. Die Straßenbahngleise nahmen Schaden, der zwar notdürftig repariert werden konnte. Langfristig mussten sie aber komplett saniert werden.
Nach Jahren der Planung soll das Großprojekt jetzt angegangen werden. Es ist bereits der zweite Anlauf, denn eigentlich war der Baustart für die Gleissanierung schon für vergangenen November angekündigt gewesen. Weil auf die europaweite Ausschreibung der Bauleistungen aber keine wirtschaftlichen Angebote eingegangen waren, mussten die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) den Baubeginn absagen und die Baumaßnahme erneut ausschreiben.
Bund übernimmt Kosten
Jetzt konnte im Rahmen von Verhandlungen die Strabag AG als Partner verpflichtet werden. Seien beim ersten Verfahren von den Firmen noch Kosten von rund 30 Millionen aufgerufen worden, konnte die Investitionssumme jetzt auf 19,6 Millionen Euro gesenkt werden, wie die MVB mitteilen. Das Geld wird komplett vom Bund übernommen und stammt aus dem Sonderprogramm Aufbauhilfe.
Am 30. Mai sollen nun die Arbeiten auf der gut 1,4 Kilometer langen Strecke zwischen den Haltestellen „Schule Rothensee“ und „Rothensee“ beginnen. Insgesamt wird es elf Bauabschnitte geben, wovon die ersten beiden bereits bis Ende dieses Jahres fertiggestellt sein sollen. Zuerst wird zwischen den Einmündungen Korbwerder und Kraftwerk-Privatweg gearbeitet. Im Vorfeld wird es einzelne Ausbesserungsarbeiten an den Gleisen geben, „damit die Trasse den erheblichen Belastungen durch die ständig wechselnde Verkehrsführung beim durchlaufenden Kfz-Verkehr standhalten kann“, wie die MVB informieren.
Gebaut wird ein „besonderer Bahnkörper“ in der Mitte der Straße, so dass die Straßenbahnen künftig getrennt und damit ungehindert vom Autoverkehr fahren können. Die Ausnahme bildet ein 125 Meter langer Abschnitt auf Höhe des Umspannwerkes der SWM. Dort teilen sich in Fahrtrichtung Zentrum der Kfz- und Straßenbahnverkehr eine Fahrspur.
Schotterbett für Gleise
Die neuen Schienen werden auf einem Schotterbett verlegt, was laut MVB mehrere Vorteile hat. So werden die Lebensdauer verlängert sowie der Unterhaltungsaufwand und die Gefahr von Schäden bei einem erneuten Hochwasser minimiert.
Die Haltestellen „Schule Rothensee“, „Hohenwarther Straße“, „Betriebshof Nord“ und „Rothensee“ werden barrierefrei ausgebaut. Außerdem erhalten sie digitale Fahrgastinformationssysteme. Auch die Fahrspuren für den Kfz-Verkehr sowie die Geh- und Radwege werden neu angelegt.
Der Straßenbahnverkehr soll aufrecht erhalten werden, für Autos muss mindestens eine Spur pro Richtung passierbar bleiben. Bis zum zweiten Halbjahr 2024 wird gebaut.