Verkehr Magdeburger Friesenstraße wird neu sortiert
Wie soll die Friesenstraße in Magdeburg künftig aussehen? Vorschläge des Fahrradclubs ADFC werden auf ihre Machbarkeit geprüft.
Magdeburg l Aktuell ist die Friesenstraße zwischen Goethestraße und Olvenstedter Straße in Magdeburg eine einzige große Baustelle. Die Städtischen Werke Magdeburg sind dort wegen Arbeiten an einer Trinkwasserleitung im Einsatz. Perspektivisch soll auch im nördlich angrenzenden Abschnitt bis zur Albert-Vater-Straße gebaut werden. Dort geht es aber um eine grundlegende Änderung des Straßenraums.
Hintergrund ist die verlorene Bedeutung als Verbindungsstraße, seitdem der Europaring freigegeben wurde. Dadurch gibt es keinen Grund mehr, die Friesenstraße als breiten, zweispurigen Verkehrsweg zu nutzen, hatte die Stadtverwaltung ihr Ansinnen begründet.
2019 waren die Pläne für den Umbau bekanntgeworden. Daraufhin hatte sich der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Magdeburg zu Wort gemeldet und mehrere Varianten zur Umgestaltung auf den Tisch gelegt. So könnte die Friesenstraße eine Fahrradstraße werden, die ihrem Namen auch gerecht wird. Anders als in der Goethestraße, wo die Realität noch anders aussieht, wären Autofahrer in diesem Szenario nur „Besucher“. Ein breiter Radweg in beiden Richtungen, der nur von Anliegern zum Parken befahren werden darf, ist dort dargestellt.
In einer anderen Visualisierung bleibt eine Fahrbahn dem Autoverkehr vorbehalten, beiderseits sind Parkmöglichkeiten. Auf einer Seite gäbe es einen Zweirichtungsradweg.
Die Fraktion Grüne/Future! wollte nun wissen, wie der Stand der Dinge in Sachen Friesenstraßen-Umbau aussieht. Magdeburgs Verkehrsbeigeordneter Dieter Scheidemann erklärt in seiner Stellungnahme, dass mittlerweile für die Vorplanung ein Ingenieurbüro beauftragt werden konnte. Zuvor hatten die Mittel dafür gefehlt. Ein Ergebnis liege aber noch nicht vor, dieses wird erst im kommenden Jahr so weit sein, kündigt er an.
Im Zuge dessen sollen auch die vom ADFC vorgelegten Entwürfe auf ihre Machbarkeit hin geprüft werden, erklärt Dieter Scheidemann. Jedoch stellt er klar: „Die Planung umfasst nicht nur die Umgestaltung des Straßenraumes für Radfahrer, sondern die Betrachtung für alle Verkehrsteilnehmer.“ Fußgängerfreundlichkeit, barrierefreie Haltestellen, Berücksichtigung des ruhenden und fließenden Verkehrs sowie die Grünbereiche seien weitere Faktoren, die dabei eine Rolle spielen sollen.
Wenn die Ergebnisse der Vorplanung vorliegen, sollen diese in der Gemeinwesenarbeitsgruppe (GWA) Stadtfeld-Ost vorgestellt werden, blickt der Beigeordnete weiter voraus. Ob das persönlich in einer Sitzung der GWA geschehen kann oder nur schriftlich möglich sein wird, hänge vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie ab.
Nachdem sich schließlich für eine Vorzugsvariante für den Umbau der Friesenstraße entschieden wurde, soll die Planung konkretisiert werden sowie anschließend der Umbau erfolgen. Dafür gibt es bislang aber noch keine Mittel und somit auch keinen zeitlichen Rahmen. Gegebenenfalls könnten für die Umsetzung auch Fördergelder beantragt werden, beispielsweise für Klimaschutzprojekte im kommunalen Umfeld oder Städtebaufördermittel, wie Dieter Scheidemann erläutert.