FDP-Parteitag Magdeburger Liberale mit neuem Kreisvorsitzenden
Staffelstabübergabe bei der FDP in Magdeburg. Die Liberalen haben einen neuen Kreisvorsitzenden gewählt.
Magdeburg - vs
Der FDP-Kreisverband Magdeburg hat einen neuen Vorsitzenden. Auf dem Kreisparteitag am Sonnabend (28. Januar 2023) im Roncallihaus haben die Mitglieder Thomas Gürke zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er löst Lydia Hüskens ab. Als Ministerin für Infrastruktur und Digitales in Sachsen-Anhalt sowie Landesvorsitzende der Freien Demokraten hatte sie nach fast 16 Jahren in diesem Amt nicht wieder für den Kreisvorsitz kandidiert. Sie bleibt als Vize-Kreischefin aber auch auf Stadtebene weiter für die Liberalen engagiert.
Gürke arbeitet als Rechtsanwalt in Magdeburg. Bekannt ist der 52-Jährige in der Stadt auch durch sein ehrenamtliches Engagement für die Fanhilfe im Umfeld des 1. FCM. Bei der vergangenen Landtagswahl war er als Direktkandidat für die Freien Demokraten angetreten. Der FDP-Kreisverband Magdeburg hat knapp 150 Mitglieder.
Als neuer Vorsitzender richtet Gürke seinen Blick bereits auf die anstehenden Kommunalwahlen 2024 und schwor die Magdeburger Liberalen ein: „Unser Ziel ist es, wieder stärker im Stadtrat vertreten zu sein und liberale Politik für Magdeburg zu machen.“ Aktuell hat die FDP drei Stadtratsmitglieder.
Magdeburger FDP für Einsatz von künstlicher Intelligenz in Behörden
Auf ihrem Parteitag beschäftigten sich die Liberalen auch mit Fragen der kommunalen Politik. So soll die Magdeburger Stadtverwaltung künftig bei der Bearbeitung von Anträgen auch auf Künstliche Intelligenz (KI) setzen. Kommunale Dienstleitungen und Verwaltungsangebote sollen systematisch digitalisiert, alle Genehmigungs- und Antragsverfahren darauf geprüft werden, „ob sie statt durch Mitarbeiter durch KI realisiert werden können, um dem sich abzeichnenden Personalmangel vorzubeugen“, heißt es in einem Beschluss des Kreisparteitages.
Die Liberalen fordern daneben mehr Engagement der Kommune für die Innenstadt. Hier stehe der „Wandel zu einem Ort von Begegnung und Erlebnis“ im Vordergrund: „Gerade der Einzelhandel benötigt einen Wandel weg von klassischen Einkaufsmeilen hin zu attraktiven Orten, an denen sich Menschen gerne treffen und länger verweilen. Dazu ist ein neuer Mix von Angeboten erforderlich, der den Handel etwa mit Werkstätten für Handwerker und Co-Working-Spaces kombiniert und um Angebote städtischer Einrichtungen, aber auch privater kultureller und sportlicher Angebote ergänzt“.
Zu mehr Attraktivität in der Innenstadt könne auch ein neues Wohnviertel im Stil des Alten Magdeburgs in Anlehnung an historische, im Krieg zerstörte Gebäude beitragen. Die Liberalen wollen sich deshalb im Stadtrat weiter dafür stark machen und favorisieren eine klima- und umweltfreundliche Bebauung am Prämonstratenserberg unter Einbeziehung der Anwohner.
Die FDP stellte sich ebenso klar hinter die geplante Intel-Ansiedlung als einmalige Chance für Magdeburg und will sie im Stadtrat weiterhin kritisch, aber konstruktiv begleiten.