Mahnwache Wirbel um Zirkusaffe Robby
Tierschützer in Magdeburg haben am Sonntag eine Mahnwache vor dem Zirkus "Belly" abgehalten.
Magdeburg (mi/twu) l Trotz strömenden Regens: Die Tierschützer aus Magdeburg und Aschersleben harrten am Sonnabend vor dem Zirkus „Belly" im Magdeburger Stadtteil Olvenstedt aus. „Wir wollen nicht, dass jeder Zirkus gleich schließt, aber eine artgerechte Haltung sollte doch möglich sein", erklärte der Sprecher der Tierschützer, Josef Fassl. Es sei ein Umdenken nötig, erklärte er. Ein Zirkus mit Akrobaten zum Beispiel. Zudem forderte er, dass auch die Stadtverwaltung darüber nachdenken solle, ob ein Verbot für Schausteller mit Wildtieren möglich sei. „In vielen deutschen Großstädten ist das bereits Gang und Gebe."Die Mahnwache stand unter dem Motto „Ruhestand für Robby - Magdeburg sagt Nein zu Tierdressuren!".
Der Zirkus "Belly" gastiert mittlerweile regelmäßig in Magdeburg. Schon im Vorfeld mahnte die Tierschutzorganisation Peta angeblich tierquälerische Haltungsbedingungen für den Schimpansen Robby an. Der Zirkus wehrt sich gegen die Vorwürfe und verweist auf eine gültige Erlaubnis, das Tier zur Schau zu stellen. Schimpanse Robby ist der letzte Menschenaffe in einem deutschen Zirkus.
Tatsächlich hat das Verwaltungsgericht Lüneburg in einem Eilverfahren Anfang Dezember 2015 festgestellt, dass die Einzelhaltung des Schimpansen tierschutzwidrig sei. Eine Fortnahme sei aber nur zulässig, wenn das Tier erheblich vernachlässigt werde oder massiv verhaltensgestört sei. Das müsse erst geklärt werden. Robby dürfe so lange im Zirkus bleiben, bis in der Hauptsache entschieden sei.