Wasserstraßenkreuz Millionenprojekt auf der Schleuseninsel
An der Schleuse Rothensee soll ein Millionenprojekt entstehen: Eine Großleitzentrale für die Binnenschifffahrt mit Touristen-Info-Zentrum.
Magdeburg l Die Schleuseninsel Rothensee wird zu einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt der Binnenschifffahrt: Nördlich zwischen der Sparschleuse und dem Schiffshebewerk soll eine Großleitzentrale errichtet werden. Der Neubau wird eine ganze Reihe von Aufgaben rund um die Wasserstraßen und die Schifffahrt in sich vereinen. Die Planungen für die neue Großleitzentrale sind so weit abgestimmt, nun gehe es daran, den Entwurf für den Neubau zu erarbeiten, so Burkhard Knuth, Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes Magdeburg.
Herzstück des Neubaus soll die Leitzentrale für die Bedienung der Schleusen des Wasserstraßenkreuzes, des Elbe-Havel-Kanals, der oberen Saale und der Unteren Havel-Wasserstraße einschließlich der Wehre sein. Etwa 20 Schleusen sollen dann von Rothensee aus bedient und überwacht werden, sehen die Planungen vor.
Ebenso in der Großleitzentrale untergebracht werden soll die Revierzentrale für das Verkehrsgebiet Elbe-Oder. Die Revierzentrale ist für die Verkehrssicherheit in der Binnenschifffahrt zuständig, hier läuft beispielsweise der nautische Informationsfunk, auch Notrufe werden hier entgegengenommen.
Auch der Bereich Wasserbewirtschaftung von Mittellandkanal und Elbe-Havel-Kanal, wie etwa die Bedienung der Pumpwerke, soll in den Neubau mit einziehen. Zudem ist geplant, dass es in der Großleitzentrale einen Fahrsimulationsstand für die Patentschifffahrt geben soll. Den Simulator soll dann das Binnenschiffer-Ausbildungs-Zentrum Schönebeck nutzen können.
Nicht zuletzt ist ein gemeinsames Besucherinformationszentrum von Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) und der Landeshauptstadt Magdeburg in dem Neubau vorgesehen. Das Info-Zentrum für das historische Schiffshebewerk Rothensee sowie das Wasserstraßenkreuz ist ein langgehegter Wunsch, um die prägenden und bei Touristen beliebten Bauwerke noch besser vermarkten zu können. Fahrgastschiffe fahren das Schiffshebewerk und das Wasserstraßenkreuz regelmäßig mit Touristen an. Auch bei Radtouristen sind beide Ausflugsziele sehr beliebt. Zudem bietet die Magdeburger Urania Besuchertouren an.
Im Sommer 2016 unterzeichneten die WSV und die Landeshauptstadt eine Absichtserklärung für die Errichtung des Besucherinformationszentrums. Das Grundkonzept sieht vor, dass der Bund das Zentrum errichtet, die Stadt die Kosten für den Betrieb des Zentrums übernimmt.
Die neue Großleitzentrale soll im Jahr 2023 in Betrieb gehen können, sehen die Planungen vor. Bis zu 15 Mitarbeiter sollen hier ihren Arbeitsplatz haben. Die Investitionskosten für den Neubau werden sich nach bisherigen Schätzungen auf einen einstelligen Millionenbetrag belaufen, so Burkhard Knuth.