Todesfahrt auf Weihnachtsmarkt Nach Anschlag in Magdeburg: Stadtrat will Konsequenzen ziehen
Politiker mehrerer Ratsfraktionen sprechen den Opfern der Amokfahrt vom 20. Dezember 2024 in Magdeburg ihr Mitgefühl aus. Dabei soll es nicht bleiben.
Magdeburg/vs. - Gemeinsam haben vier Fraktionen des Magdeburger Stadtrates in einem Schreiben allen Betroffenen des schrecklichen Attentats in Magdeburg am 20. Dezember 2024 ihr tiefstes Mitgefühl ausgesprochen.
„Wir trauern mit den Familien und Angehörigen derer, die ihr Leben verloren haben. Unser Mitgefühl gilt auch den Verletzten und all jenen, die Augenzeuge dieses grausamen Ereignisses wurden und die Bilder nicht vergessen können“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme. Unterzeichnet ist die Erklärung von den Ratsfraktionen CDU/FDP, SPD/Tierschutzallianz/Volt, Grüne/Future! sowie Die Linke.
Anschlag in Magdeburg: Stadtrat für dauerhaftes Gedenken
Weiter schreiben die Stadträte: „Unser besonderer Dank gilt den Rettungskräften, der Polizei, der Feuerwehr sowie den Menschen in den Krankenhäusern, der Notfallseelsorge und den Teams der Krisenintervention. Ihr unermüdlicher Einsatz in diesen schweren Stunden verdient höchsten Respekt und Anerkennung.“
Als Stadtrat werde man „alles daran setzen, die Aufarbeitung dieses Verbrechens zu begleiten“, wird weiter betont. „Dabei wollen wir nicht nur die Ereignisse selbst untersuchen, sondern auch mögliche Versäumnisse analysieren und daraus Konsequenzen ziehen. Dazu gehört die Überarbeitung bestehender Sicherheitskonzepte, um künftig besser vorbereitet zu sein. Zudem regen wir an, Überlegungen für ein dauerhaftes Gedenken auf dem Alten Markt anzustoßen, um die Geschehnisse in Erinnerung zu halten und ein sichtbares Zeichen für Menschlichkeit und Zusammenhalt zu setzen.“
Magdeburger Stadtrat besorgt über Angriffe auf Migranten
Den Räten sei bewusst, dass viele Magdeburger Antworten suchen, und man versichere, „dass wir diese bereitstellen werden, sobald belastbare Ergebnisse vorliegen“. Dieser Prozess brauche jedoch Zeit.
Die Unterzeichner zeigen sich zudem „zutiefst besorgt über die Berichte von Angriffen auf Menschen mit Migrationsgeschichte, die in den Tagen nach dem Anschlag stattgefunden haben“. Solche Übergriffe seien „abscheulich und widersprechen allem, wofür unsere Stadt steht. Wir verurteilen sie aufs Schärfste.“
Magdeburg dürfe jetzt nicht gespalten werden. „In dieser Zeit der Trauer und des Schmerzes brauchen wir Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung“, so der Appell.
Weiter heißt es: „Bitte zeigt Rücksicht, unterstützt einander und handelt, wenn ihr seht, dass jemand bedroht oder angegriffen wird.“
Klima der Menschlichkeit und des Zusammenhalts
Magdeburg dürfe nicht von Angst und Hass beherrscht werden – die Stadt brauche ein Klima des Trostes, der Menschlichkeit und des Zusammenhalts.
„Lasst uns gemeinsam stark bleiben und alles tun, um die Würde und Sicherheit aller Menschen in unserer Stadt zu schützen“, schreiben die Stadträte abschließend.