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Uni Magdeburg Neues Großgebäude für Uniklinikum

Die Uniklinik Magdeburg kann für ein neues Großgebäude planen. Es soll bisher eigenständige und veraltete Klinikgebäude zentralisieren.

19.03.2021, 00:00
Die Einfahrt des Universitäts-Klinikums Magdeburg, Das Magdeburger Universitätsklinikum hat Anfang des Monats seine Krebsstation mit 26 Betten geschlossen, weil die Sicherheit für Mitarbeiter und Patienten nicht mehr zu gewährleisten gewesen sei. Im Fokus stehen etwa schlechte Hygiene und unzureichender Brandschutz. Ein Notbetrieb mit mehreren Betten sei in einem anderen Gebäude eingerichtet worden.
Die Einfahrt des Universitäts-Klinikums Magdeburg, Das Magdeburger Universitätsklinikum hat Anfang des Monats seine Krebsstation mit 26 Betten geschlossen, weil die Sicherheit für Mitarbeiter und Patienten nicht mehr zu gewährleisten gewesen sei. Im Fokus stehen etwa schlechte Hygiene und unzureichender Brandschutz. Ein Notbetrieb mit mehreren Betten sei in einem anderen Gebäude eingerichtet worden. dpa-Zentralbild

Magdeburg

Das Uniklinikum Magdeburg kann die Planung für ein neues Großgebäude ausschreiben. Das Land werde die Mittel für das sogenannte Haus 60 C bereitstellen, sagte Finanzminister Michael Richter (CDU) gestern in einer Pressekonferenz. Baubeginn für das Projekt mit einem Kostenvolumen im dreistelligen Millionenbereich soll Ende 2022 sein. Ab 2025/26 könnte das Haus bezugsfertig sein.

Der Neubau soll die nach der Jahrtausendwende errichteten Häuser 60 A und 60 B ergänzen. Es ist zugleich erster Baustein für das sogenannte Magische Dreieck, das künftig den Großteil des Klinik-Campus in zentralen Gebäuden beherbergen soll. „Wir sind froh, dass wir dieses Signal bekommen“, sagte der Ärztliche Direktor Hans-Jochen Heinze. Das Uniklinikum verspricht sich neben moderneren Abteilungen vor allem auch Einspareffekte. Aktuell verursachten Transport und Logistik zwischen den dezentralen Klinikgebäuden jährlich Kosten von 17 Millionen Euro. Für Aussagen zur Nutzung des Neubaus sei es aber noch zu früh, ergänzte Heinze. Beides werde vom Ausgang von Gesprächen über eine engere Kooperation mit dem Städtischen Klinikum abhängen.

2019 hatte ein Gutachten erhebliche hygienische und bauliche Mängel in mehreren Bereichen des Klinikums festgestellt, darunter in Hautklinik und Onkologie. In mehreren Gebäuden bestanden diese laut Klinikvorstand Ende 2020 immer noch. So seien Kabel und Bausubstanz veraltet, zudem habe es Probleme mit Legionellen im Wasser gegeben. Das Klinikum habe daher Personal geschult und Sicherheitskonzepte entwickelt. Die Bausubstanz bleibe aber vielfach dringend erneuerungsbedürftig.

Für den Übergang sollen einige Abteilungen im Sommer in einen Container mit 100 Betten ziehen. Vorbereitende Arbeiten für ein neues Herzzentrum haben unterdessen bereits begonnen. Um langfristig wirtschaftlich zu sein, werde das Klinikum wachsen müssen, ergänzte Heinze. Dafür führt das Haus derzeit Gespräche mit dem Städtischen Klinikum. Die Rechtsform der Zusammenarbeit ist aber offen. Eine gemeinsame Unimedizin Sachsen-Anhalt nach dem Vorbild Schleswig-Holstein mit dem Uniklinikum Halle schloss Heinze gestern ebenfalls nicht aus.

Minister Richter ergänzte zu einer möglichen Fusion der Uniklinika gestern: „Jetzt ist dafür nicht die Zeit, wir haben andere Probleme.“ Aktuell gehe es vor allem darum, die Uniklinika zu Zentren der Telemedizin für kleinere Häuser im ländlichen Raum weiterzuentwickeln.