Zwangspause für Kabarett-Gründer Premierenfieber in der Zwickmühle ohne Hans-Günther Pölitz
Das Zwickmühlen-Programm „An Mut sparet nicht noch Mühe 2.0“ erlebt im Januar seine Erstaufführung – und wird auch in veränderter Besetzung gespielt.
Magdeburg. - Ein Erfolgsprogramm der Magdeburger Zwickmühle geht ab 22. Januar in eine neue Runde. Als „An Mut sparet nicht noch Mühe 2.0“ erlebt es dann seine Premiere. In den folgenden Monaten steht neben Thomas Müller der Elbestädter Olaf Kirmes auf der Bühne. Grund für diesen Schritt ist eine nicht länger aufzuschiebende Hüft-Operation von Hans-Günther Pölitz, dessen zeitweiliger Ausfall nun kompensiert werden soll.
In der veränderten Besetzung haben die intensiven Proben bereits begonnen. Zusätzlich kommen am Flügel Christoph Deckbar und alternierend Oliver Vogt zum Einsatz, die am Instrument die musikalische Lücke des Chefé ausfüllen. Auf diese flexible Weise sei es machbar, den üppigen Spielplan im Wesentlichen zu halten und keineswegs lahmzulegen, versichert Pölitz.
Neues Programm von Marion Bach und Heike Ronniger
Für den 4. April erwartet zudem die Zuschauer ein neues Programm des Damenduos Marion Bach und Heike Ronniger. Außerdem gebe es eine Reihe von Gastspielen wie der Berliner Distel und eine Lesung der beiden Schauspielerinnen Carmen-Maja Antoni und ihrer Tochter Jennipher kündigt er weiter an.
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Olaf Kirmes stand ab 1989 knapp zehn Jahre selbst auf der Bühne des traditionsreichen Studentenkabaretts „Das Prolästerrat“ und war lange Zeit Vorsitzender der Bundesvereinigung Kabarett. Als Autor fühlt sich der 60-Jährige mit der Zwickmühle seit 2007 bis in die Gegenwart „als regelmäßige Saisonkraft“ verbunden. Diese lange Zusammenarbeit verspricht Kontinuität. Irgendwann im Herbst kam dann der Anruf von Pölitz, der ihm das Angebot unterbreitete, selbst wieder vor Publikum zu stehen. Nach kurzer Bedenkzeit gab es mit „viel Respekt vor der ganzen Kiste“ die Zusage. Dem kam zugute, dass Kirmes mit seiner Arbeitszeit im Alltag flexibel verfahren kann, auch wenn die Anforderungen durch das Projekt dadurch keinesfalls geringer ausfallen.
Keine Kopie von Hans-Günther Pölitz
„An Mut sparet nicht noch Mühe 2.0“ bleibt beim Regie-Konzept von Alt-Zwickmüller Michael Rümmler. „Ich schaue nur, dass das Ganze stimmig bleibt und will bei den Proben lediglich Tipps geben, denn Olaf soll identisch der Olaf bleiben und keineswegs zu einer Kopie von mir geraten“, sagt Hans-Günther Pölitz. Wichtig wäre ihm zudem gewesen, jemanden zu finden, der die gleichen Intentionen wie Thomas Müller und er verfolge.
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Auch erweise sich das Programm bislang als nach wie vor über weite Strecken in seiner ursprünglichen Fassung als aktuell, auf Änderungen der „Großwetterlage“ wie das Zerbrechen der Ampelregierung wurde bereits reagiert, wie es im politisch-satirischen Kabarett an der Tagesordnung ist.
Die vorgezogenen Bundestagswahlen hätten zudem das Zeug zu einer weiteren Einfügung in das Stück. Den Reiz erhalte die Inszenierung außerdem durch das gemeinsam uneitel von beiden Hauptautoren Kirmes und Pölitz erarbeiteten Textbuch, zu dem Thomas Müller, Wolfgang Schaller und Renaldo Tolksdoerfer Beiträge beisteuerten.