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Hygiene Probleme mit öffentlicher Toilette im Stadtpark Magdeburg

Die Stadt Magdeburg steckt jährlich 112.500 Euro in die Reinigung der öffentlichen Toiletten. Trotzdem herrscht mancherorts dicke Luft beim Thema, so zum Beispiel im Stadtpark.

Von Jana Heute Aktualisiert: 31.05.2021, 00:01
Öffentliche Toilette im Stadtpark Magdeburg zu Füßen des Albinmüller-Turms.  Am  Zustand in der Anlage gab es jüngst Kritik.
Öffentliche Toilette im Stadtpark Magdeburg zu Füßen des Albinmüller-Turms. Am Zustand in der Anlage gab es jüngst Kritik. Foto: Jana Heute

Magdeburg - Stichprobe im Stadtpark am Freitagmittag. Hier hatte es zuletzt kritische Leserhinweise zu angeblich mangelnder Hygiene gegeben. Kerstin Uniewski stellt gerade ihr Fahrrad neben der WC-Anlage zu Füßen des Albinmüller-Turms ab. Zielsicher steuert sie auf das äußerlich sauber anmutende Toilettenhäuschen zu. Ein Knopfdruck und die Tür öffnet sich automatisch. Die Magdeburgerin verschwindet dahinter.

Ein paar Minuten später steht sie wieder davor. Der Gesichtsausdruck lässt nichts Gutes erahnen. Naserümpfen und ein Lieber-schnell-weg-Blick. Das wäre wohl höchstens eine Schulnote 4 von 5 in Sachen Sauberkeit. „Seife war auch keine“, merkt die Magdeburgerin an, die froh ist, dass es ein öffentliches Örtchen zentral im Stadtpark gibt. Dennoch würde sie sich mehr Hygiene wünschen.

WC an der Hegelstraße dicht

Am Volksstimme-Lesertelefon hatte es zuvor bereits Beschwerden gegeben. Auf der Parktoilette stinke es. „Hygieneartikel lagen verstreut am Boden. Das sah nicht danach aus, als hätte zuvor mal jemand sauber gemacht“, berichtete Ursula Knoke unlängst. Beschwerden gab es auch auf der Facebookseite der Volksstimme.

Die aktuellen Diskussionen um fehlende öffentliche Toiletten hin oder her: „Die Stadt sollte mal an den Toiletten arbeiten, die schon vorhanden sind!“, schreibt Nutzer Tom As. Mitte des Monats seien die WCs am Friedensplatz und Spielplatz Hegelstraße geschlossen gewesen, berichtet er. „Echt armselig für eine Landeshauptstadt mitten in der City“ sei das, findet der Leser.

So wie Kerstin Uniewski wären auch andere bereit, lieber ein paar Cent zu bezahlen und dafür mit einem guten Gefühl Platz zu nehmen. Bislang ist die Nutzung der öffentlichen Toiletten der Stadt kostenlos. Selbst im Herzen der City, auf der Rathaus-Toilette, gab es schon ein dickes Problem mit der Hygiene, woran freilich einige Nutzer selbst nicht ganz unschuldig sein dürften. Das Ganze war erst jüngst Thema im Stadtrat. OB Trümper selbst sprach von einem „saumäßigen“ Zustand der Rathaus-Klosetts regelmäßig nach der Mittagszeit.

Neue Anlage für den Alten Markt

Das Problem hatte sich mit Einführung eines neuen Sicherheitssystems im Rathaus allerdings erledigt, denn damit waren auch die Toiletten für den Besucherverkehr dicht. Jetzt bleibt nur noch die Behindertentoilette an der Buttergasse, nachdem die eigentliche Anlage nach Vandalismus geschlossen werden musste. Eine neue öffentliche Toilette am Alten Markt soll erst gebaut werden (bis zum Herbst). Ebenso eine neue Anlage im Nordpark, wie Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra auf Nachfrage erklärt.

Derweil schaukelt sich die Debatte um das öffentliche Pipi-Problem weiter hoch und mündete bereits in einem Antrag der Linken-Fraktion für einen Toiletten-Gipfel mit dem hehren Ziel eines zukunftsfähigen Toilettenkonzepts. Unabhängig davon müssen die vorhandenen Örtchen freilich auch regelmäßig geputzt werden.

Das werden sie auch, versichert Stadtsprecherin Kinszorra. Eine von der Stadt beauftragte Dienstleistungsfirma reinige die städtischen Anlagen einschließlich der Zuwegung täglich, „die meisten sogar mehrmals (bis zu fünfmal) täglich“. Der Dienstleister sei für die Materialausstattung, Wartung, Reparaturen und Beseitigung von Vandalismusschäden zuständig. Alle öffentlichen WC-Anlagen würden zudem regelmäßig vom Städtischen Abfallwirtschaftsbetrieb Magdeburg (SAB) kontrolliert.

Dienstleister beauftragt

In Magdeburg werden derzeit 17 öffentliche Toiletten betrieben (Anlagen Buttergasse und Am Schöppensteg zurzeit außer Betrieb). 13 Toiletten werden durch den SAB bewirtschaftet (und vom Dienstleister gereinigt), vier von der Firma Ströer GmbH (einschließlich Reinigung) im Auftrag der Stadt im Rahmen eines Werbevertrages. Hierzu gehöre auch die WC-Anlage im Stadtpark.

Für die 13 städtisch betriebenen Häuschen wende die Stadt jährlich circa 112.500 Euro auf. Demnach sollte der Zustand eigentlich „hui!“ und nicht „pfui“ sein.