Weferlingen l Parolen wie „Finger weg vom Wald!“, „Staub und Lärm für den Profit, wir machen da nicht mit“, „Der Mensch braucht die Natur, die Natur braucht aber keinen Steinbruch“ und „Fuchsbau statt Tagebau“ sind auf den Plakaten zu lesen. Hendrik Scharf aus Etingen begrüßt mehr als 100 Demonstranten auf dem Gutshof in Weferlingen. Sie haben sich vor Beginn der nichtöffentlichen Informationsveranstaltung zum Gesteinsabbau Etingen-Maschenhorst versammelt, um ihren Unmut über das Vorhaben zu bekunden.
Es geht um ein Scopingverfahren zum Hartsteintagebau Etingen-Maschenhorst. Die Matthäi Bauunternehmen GmbH & Co. KG ist Inhaberin der Bergbauberechtigung zur Gewinnung des bergfreien Bodenschatzes „Gesteine zur Herstellung von Schotter und Splitt“. Laut Bekanntmachung des Landesamtes für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt beträgt die Größe der Gewinnungsfläche etwa 73 Hektar. Die Wiederbelebung des Abbaus ist laut dem Unternehmen nötig, um die Rohstoffgewinnung für die nächsten Jahre zu sichern.
Scharf erinnert sich, dass das Thema Gesteinsabbau auch 2013/14 Thema im Stadtrat war. „Damals protestierten auch zahlreiche Menschen lautstark vor der Stadtratssitzung. Ganz spontan hatten wir Unterschriften gesammelt“, sagt er. Im Gegensatz zu damals gibt es neben einer Unterschriftensammlung nun eine Online-Petition. Initiator der Petition ist Markus Rehan, der seit 2019 mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Eickendorf wohnt. „Es gibt verschiedenste Gründe, warum wir gegen den Steinbruch sind. Für den einen sind es die Lkw, die dann durch die Gegend fahren und die Straße kaputt machen, für andere ist es der finanzielle Aspekt, dass man ein Mal alles verkauft und nie wieder etwas von den Einnahmen hat“, schildert Rehan.