Reihenhäuser in Magdeburg Schroteplatz wird wohnlich
Neue Baupläne in der Virchowstraße: Zwischen Uni-Gebäuden, SWM-Heizwerk
und Großparkplatz plant ein Investor ein Wohngebiet mit Reihenhäusern.
Die Stadt will ein Planverfahren eröffnen.
Magdeburg l Jahrelang wurde und wird der Schroteplatz hauptsächlich von Studenten als Abkürzung genutzt, die von und zur Fakultät für Humanwissenschaften an der Zschokkestraße wollen. Jetzt gibt es aktuelle Pläne, die Brachfläche zu bebauen. Ein Magdeburger Investor beabsichtigt auf dem Areal mehrere Reihenhäuser zu errichten.
Diese sollen drei bis vier Geschosse hoch sein. Außerdem würde das leerstehende Gebäude Virchowstraße 2 saniert werden und durch 2- bis 3-geschossige Anbauten mit einer Gewerbenutzung ergänzt werden. So sieht es zumindest der Bauherr in seinem Antrag an die Stadtverwaltung vor. Die steht dem Ansinnen grundsätzlich positiv gegenüber und schlägt den Stadträten vor, das Planverfahren zu eröffnen. Ein Bebauungsplan "Virchowstraße" soll dazu erstellt werden.
Bislang war das Gelände immer noch freigehalten worden, für den Fall dass die Otto-von-Guericke-Universität sich entschließt, ihren Campus in Richtung Süden zu erweitern. Dies ist mittlerweile aber nicht mehr der Fall, eine Ausdehnung sei nicht mehr geplant, so dass das Gelände nun städtebaulich entwickelt werden kann. Die neue Siedlung wäre von den nahen Bahngleisen, einem SWM-Heizwerk sowie dem Uni-Gelände und dem unbefestigten Parkplatz an der Ecke Erzbergerstraße umrahmt. Dort gibt es nach Volksstimme-Informationen keine aktuellen Entwicklungsabsichten. Der Eigentümer plant aber weiterhin, das Gelände mittelfristig zu bebauen.
Schwierigkeiten könnte es hinsichtlich möglichen Lärms von der nur 100 Meter entfernten Bahntrasse oder vom Heizwerk geben, weist die Verwaltung in ihrer Ratsvorlage hin. Deshalb soll dies im Planverfahren genau untersucht werden. Der Investor sichert unterdessen bereits zu, erforderliche Schallschutzmaßnahmen umzusetzen.
Der Schroteplatz wurde um 1900 als Exerzierplatz von den Kasernen Magdeburg und Ravensberg des Infanterie-Regiments 66 genutzt. Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es dort zudem auch Schießübungen. In der DDR diente er laut Stadtverwaltung als "Lager- und Vorfertigungsstätte für den sozialistischen Wohnungsbau".