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Gewinn oder Verlust durch Solaranlagen So kann die Sonne Magdeburgs Stadtkasse auffüllen

Magdeburg plant, Solaranlagen auf das Dach der Theaterwerkstätten zu bringen. Was das Rathaus tun kann, damit es nicht draufzahlt, sondern daran verdient.

Von Karolin Aertel 08.10.2024, 06:20
Ob auf Dächern oder Balkonen, Solaranlagen gewinnen an Bedeutung. Auch Magdeburg will auf städtischen Gebäuden wie den Theaterwerkstätten Photovoltaikanlagen installieren.
Ob auf Dächern oder Balkonen, Solaranlagen gewinnen an Bedeutung. Auch Magdeburg will auf städtischen Gebäuden wie den Theaterwerkstätten Photovoltaikanlagen installieren. Symbolfoto: Christian Ender/Imago

Magdeburg. - Erneuerbare Energien und städtische Nachhaltigkeit – Magdeburg stellt die Weichen für eine klimafreundliche Zukunft. Wichtiger Bestandteil dabei: Solaranlagen auf städtischen Dächern. Sie sollen nicht nur zur Produktion umweltfreundlicher Energie beitragen, sondern vor allem auch die ohnehin leere Stadtkasse entlassen.

Doch rechnen sich Aufbau und Unterhaltung für die Stadt tatsächlich? Ein Beispiel: Die Dächer der Theaterwerkstätten in der Rogätzer Straße sollen künftig mit Photovoltaikanlagen gekrönt werden.

Darlehen, Abschreibung, Wartung - eine Verlustrechnung

245.000 Euro kostet das Errichten der Solaranlage. Würde die Landeshauptstadt selbst das in Angriff nehmen, müsste dies durch ein Darlehen finanziert werden, wie Magdeburgs Kulturbeigeordnete und Klimabeiratsvorsitzende Regina-Dolores Hinz in einem Ratspapier informiert.

Die zu erwartenden Einnahmen würden jährlich 27.352,20 Euro betragen. Diese stehen allerdings den Ausgaben für Darlehenszinsen, Abschreibung, Wartung und Versicherung in Höhe von 28.225 Euro gegenüber. Demnach bliebe ein Verlust in Höhe von 872,80 Euro.

Die Stadt könnte die Dachfläche vermieten

Ein anderes Bild zeichnet sich, wenn die Dachfläche der Theaterwerkstätten an die Städtischen Werke Magdeburg vermietet werden würden. Nicht nur, dass für Magdeburg keine Errichtungskosten entstehen würden – übernehmen die SWM –, auch die Stromkosten verringern sich um 6.547,50 Euro, so die Beigeordnete. Zudem könnten durch die Vermietung des Daches Mieteinnahmen in Höhe von 20.297,25 Euro jährlich generiert werden.

Ergo: Eine Gewinnrechnung für die Stadt und bevorzugte Variante der Verwaltung.

Eine dritte Variante, welche die Vermietung des Daches an die Magdeburger Firma „Geld vom Dach – Die Sonne macht’s“ vorsieht, bringt denselben Gewinn hervor wie die Vermietung an die SWM. Dennoch spricht sich der Eigenbetrieb Theater für den städtischen Energie-Lokalmatadoren aus. Dies, weil die SWM ebenfalls ein städtischer Eigenbetrieb sind und derzeit auch der aktuelle Energielieferant des Theaters und der Landeshauptstadt.

Solarstrom boomt in Magdeburg

Solarstrom boomt in Magdeburg. Die Gesamtzahl der in Magdeburg installierten Solaranlagen betrug im März 3.007 Anlagen – das entspricht ungefähr einer Fläche von 48 Fußballfeldern. Anfang 2023 waren es laut dem Portal Selfmade Energy noch 2.250 Anlagen – das entsprach ungefähr einer Fläche von 43 Fußballfeldern. Um fünf Fußballfelder ist die Fläche der Photovoltaik-Anlagen in Magdeburg innerhalb eines Jahres gewachsen. Allein im ersten Quartal dieses Jahres waren in Magdeburg laut Zahlen der Bundesnetzagentur für Photovoltaik 250 Solaranlagen neu installiert worden. Tendenz steigend.