Stadtumbau Basar für Magdeburger Gieselerhalle
Die Magdeburger Gieselerhalle und deren Umfeld sollen für ein neues Viertel mit Wohnungen und Handel gestaltet werden.
Magdeburg l Unternehmen und die Bewohner einiger Neubauten sorgen bereits jetzt für Leben auf dem früheren Schlachthofgelände in Magdeburg. Und für weitere Bereiche laufen die Planungen auf Hochtouren. Rolf Onnen, der die Planungen für Flächen an der Wilhelm-Kobelt-Straße einschließlich der Hermann-Gieseler-Halle übernommen hat, sagt: „Hier wird ein gänzlich neues, sehr attraktives Viertel entstehen.“
Dabei wird wohl erst die Bebauung um die denkmalgeschützte Halle stehen, bevor diese neu genutzt wird. Denn einige Jahre noch wird die Halle für den Leistungs-, Schul- und Breitensport gebraucht. Erst wenn der Ersatzbau am Edithagymnasium steht, kann die Hermann-Gieseler-Halle neu genutzt werden.
Rolf Onnen sagt: „Wir haben aber durchaus schon eine Vision für die Halle: Wir möchten einen großen Ankermieter, der viele Menschen anlockt. Daneben möchten wir Platz für sehr viele kleine Anbieter.“ Ihm schwebt dabei etwas Ähnliches wie die Markthalle in Hannover, eine Art Basar, vor. Die Halle würde damit wieder zu ihren Ursprüngen zurückkehren, war sie doch als Halle „Land und Stadt“ nach Plänen von Bruno Taut und Johannes Göderitz für den Handel im Jahr 1922 gebaut worden.
Zurzeit sei es aber noch viel zu früh, um beispielsweise nach einem Ankermieter oder Nutzer für den Basar zu suchen. „Bislang ist einfach noch zu unsicher, wann wir wirklich mit dem Ausbau der Halle beginnen können.“
Seinen Platz in einem Nebenflügel der Halle behalten wird der Kneippverein. Auch er sei ein Beitrag, der das neue Viertel attraktiv macht, so Projektentwickler Rolf Onnen.
Zuvor konzentriert sich Rolf Onnen im Auftrag des Investors, der Steinhoff-Gruppe, um die Bebauung von Teilen des Umfelds. Zum einen soll in einem Bogen gegenüber der Gieselerhalle eine Bebauung entstehen, in der rund 100 Wohnungen Platz finden. Auf der anderen Seite soll anstelle der Lagerhalle zur Liebknechtstraße hin ein neues Seniorenheim errichtet werden. Hier werden rund 160 Menschen untergebracht werden.
Während der Sitzung des Bauausschusses hatten Stadträte derweil Zweifel angemeldet, ob die Verkehrsanlagen ausreichen werden. Im Einzelnen geht es um die Grundschule, die an der Wilhelm-Kobelt-Straße gebaut werden soll. Denn durch diese Straße führt der Weg zur Schule, aber auch die Anlieferungen für den Möbelmarkt sollen durch diese Straße erfolgen.
Seitens der Magdeburger Stadtverwaltung hieß es im Ausschuss, dass jüngeren Kindern auch das Fahren mit dem Fahrrad ohnehin auf dem Fußweg vorgeschrieben sei und dass dessen Breite ausreichen sollte. Auch Rolf Onnen versucht, die Sorgen zu zerstreuen: „Durch diesen Bereich wird in der Stunde vielleicht ein Lkw zur Anlieferung fahren. In Sachen Sicherheit viel problematischer dürfte da wohl der zu erwartende Verkehr durch die Eltern sein, die ihr Kind mit dem Auto bis vor die Schultür bringen.“