Umwelt Ökologisch bis zur Windel in Magdeburg
Großen Zuspruch hat die Grüne Messe in Magdeburg gefunden. Hunderte Besucher informierten sich über Projekte aus der Region.
Magdeburg l „Es kommt jetzt langsam auf, dass sich Leute darüber informieren, welche Pflanzen sie in ihren Garten bringen können, um Insekten eine Nahrungsgrundlade zu bieten“, erzählt Kevin Zauchau. Der Barleber kennt sich mit Pflanzen aus – gestaltet auf Anfrage Gärten. Und wenn Leute zu ihm kommen, die nicht so gut Bescheid wissen, klärt er von sich aus auf. Am Sonnabend war er mit einer Auswahl an Pflanzen auf der Grünen Messe zu Gast. An den Gruson-Gewächshäusern schlenderten Hunderte Besucher an diversen Ständen entlang, an denen man sich über ökologische Dinge informieren oder ökologisch essen und trinken konnte. Zauchau zum Beispiel achtet bei seinen Pflanzen darauf, dass sie gut in die Region passen und gleichzeitig nektar- und pollenreiche Blüten tragen.
Damit das Thema Umwelt- und Klimaschutz auch bei den Jüngsten ankommt, gibt es den Schulsprachkindergarten Magdeburg. In Zusammenarbeit mit Kai Pie organisieren André Knigge und sein Team seit vier Jahren ein Green-Kids-Camp, bei dem Kinder in den Sommer- und Herbstferien auf einem Vier-Seiten-Hof hautnah erleben, wie die Kartoffel aus der Erde und auf den Teller kommt. Gleichzeitig lernen sie Englisch und haben vor allem viel Spaß, sagt Knigge. Und manchmal kommt dann auch noch Oma Schwarz hinüber, die den Kindern erzählt, wie das Leben früher war.
Als erste Windelfrei-Beraterin Sachsen-Anhalts war Anna Werneke auf der Grünen Messe zu Gast. Sie hat sich intensiv mit dem Thema befasst. Viele Eltern, die auf Stoffwindeln umschwenken wollen oder gar gänzlich auf Windeln verzichten wollen, haben dabei auch den Umweltaspekt vor Augen. Und neu ist das Thema bei weitem nicht. Vor hundert Jahren habe es bereits Bücher zum Thema gegeben. Anna Werneke freut sich, dass sie inzwischen nicht mehr allein ist mit ihrem Ziel, die Kinder windelfrei aufzuziehen.
Zu den Besuchern der Messe gehörte Jennifer Heide. „Ich bin jedes Jahr hier. Es ist einfach schön, sich die regionalen Anbieter anzuschauen und naturbelassene Produkte zu sehen“, erzählt sie. Auch für ihre Kinder sei der Tag schön – fernab von jeglicher Technik. Tochter Jolien beispielsweise druckte mit Laub eine hübsche Grußkarte. So wie sie genossen auch viele weitere Besucher die Grüne Messe und verbanden den Ausflug – es könnte kaum besser passen – mit einem gemütlichen Picknick im Klosterbergegarten.