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Geburtshilfe im Krankenhaus St. Marienstift Mit Video: Hebammen-Kreißsaal in Magdeburg - Wie Geburten ohne Ärzte überzeugen

Eine möglichst natürliche Geburt: Das geht im Hebammen-Kreißsaal im Marienstift in Magdeburg. Geburten werden dort nur von Hebammen betreut.

Von Merle Rebbin Aktualisiert: 23.08.2023, 09:49
Zu Besuch im ersten von Hebammen geleiteten Geburtsraum am Krankenhaus Marienstift. Oberärztin Sara Marie Klammt (links) und Hebamme Melanie Hennig (rechts) bereiten die werdenden Eltern Monika Franz und Denis Wegele auf die bevorstehende Geburt vor.
Zu Besuch im ersten von Hebammen geleiteten Geburtsraum am Krankenhaus Marienstift. Oberärztin Sara Marie Klammt (links) und Hebamme Melanie Hennig (rechts) bereiten die werdenden Eltern Monika Franz und Denis Wegele auf die bevorstehende Geburt vor. Foto: Merle Rebbin

Magdeburg - Seit Anfang Mai können Schwangere im Hebammen-Kreißsaal des Marienstifts in Magdeburg entbinden. Damals habe man mit der Akquise begonnen und „sofort jede Menge positive Rückmeldungen von den werdenden Eltern erhalten. Im Juni durften wir dann die erste Geburt in unserem Kreißsaal begleiten“, berichtet die leitende Hebamme Melanie Hennig stolz.

Gut drei Monate nach Eröffnung des Hebammen-Kreißsaals wurden bereits acht Kinder in dem besonderen Kreißsaal auf die Welt gebracht. Für Melanie Hennig ein schöner Erfolg. „Wir sind total glücklich mit dem Verlauf der ersten Wochen“, sagt sie.

 
Das Krankenhaus St. Marienstift in Magdeburg hat jetzt einen hebammengeführten Kreißsaal.(Kamera: Sabine Lindenau / Schnitt: Bernd Stiasny)

Ziel der Eins-zu-eins-Betreuung im Hebammenkreißsaal am Marienstift in der Harsdorfer Straße sind unter anderem eine geringere Kaiserschnittrate, weniger medizinische Maßnahmen während der Geburt und die Reduktion des Schmerzmittelbedarfs.

Hebammen am Krankenhaus St. Marienstift werden speziell geschult

Geeignet sei das neue Angebot insbesondere für gesunde Frauen mit komplikationsloser Schwangerschaft, die eine „natürliche und selbstbestimmte Geburt in geschützter Atmosphäre“ wünschen, so formuliert es die Klinik selbst. Mittlerweile versorgen die Hebammen auch kleinere Geburtsverletzungen. „Dafür wurden wir von den Ärzten und Ärztinnen geschult“, erklärt Melanie Hennig. Eine zusätzliche Aufgabe, vor der auch die erfahrene Hebamme Respekt hat. „Dadurch, dass man für alles selbst verantwortlich ist, hat man natürlich einen Mehraufwand. Eine Arbeit, die sich aber definitiv lohnt.“ Das weiß auch die leitende Oberärztin Sara Marie Klammt: „Nach einer natürlichen Geburt kommen die Hebammen immer ganz beseelt aus dem Kreißsaal.“

Da jedoch nicht jede Schwangere für eine Geburt nur mit Hebammenbetreuung geeignet ist, sei ihr wichtig zu betonen, „dass wir uns um alle Frauen gleich viel bemühen und anstrengen. Egal auf welcher Station. Keine Frau sollte sich schlecht fühlen, weil sie ärztliche Unterstützung braucht.“

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Mittlerweile gehören dem Geburtsteam der Klinik 25 Hebammen und vier Kinderärzte an, die jährlich rund 1000 Entbindungen betreuen. Einer von drei Kreißsälen steht nun für die hebammengeleiteten Geburten zur Verfügung. Dieser ist weder räumlich noch personell von den bestehenden Kreißsälen getrennt. Es stünden also immer Ärzte bereit, um im Notfall eingreifen zu können.

Eltern-Infotage ab Herbst wieder im Krankenhaus St. Marienstift

Um letzte Unsicherheiten zu beseitigen, informieren Geburtshelfer an Online-Elterninformationsnachmittagen rund um die Geburt und Betreuung von Mutter und Neugeborenem. Laut der Oberärztin sollen diese ab Herbst wieder in Präsenz stattfinden. „Dann können alle Interessierte die verschiedenen Stationen der Geburtshilfe kennenlernen.“

Neben den regelmäßig stattfindenden Informationsveranstaltungen lädt das Krankenhaus am 4. November zum Tag der offenen Tür ein. Neben dem St. Marienstift können Frauen auch im Städtischen Klinikum Magdeburg oder der Universitätsfrauenklinik entbinden.

Eine Auswahl, die Sara Marie Klammt für notwendig hält: „Jede einzelne Klinik hat ihre Daseinsberechtigung und kann auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Frauen eingehen. Wir wünschen uns, dass alle Standorte gesichert bleiben.“