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Demonstration Warum Hunderte Magdeburger mit dem Fahrrad durch die Autotunnels in der City fuhren

Eine Demo für eine bessere Infrastruktur in Magdeburg hat am 17. September 2023 stattgefunden. Unter anderem ging es durch drei Tunnel und auf den Magdeburger Ring.

Von Martin Rieß Aktualisiert: 17.09.2023, 18:51
Dieses Jahr führte die Fahrraddemo auch durch den Tunnel am Hauptbahnhof – hier die Ausfahrt am Damaschkeplatz.
Dieses Jahr führte die Fahrraddemo auch durch den Tunnel am Hauptbahnhof – hier die Ausfahrt am Damaschkeplatz. Foto: Martin Rieß

Magdeburg - Rund 800 Menschen hat der Aufruf des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs Magdeburg (ADFC) am Sonntag zur Fahrraddemonstration gelockt. Auf der Route lagen markante Punkte wie drei Tunnel, Hauptstraße, Plätze und der sonst für den Fahrradverkehr streng gesperrte Magdeburger Ring.

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Wo die Radfahrer in Magdeburg demonstriert haben

Vom Domplatz aus führte die Route auf dem Schleinufer in die Alte Neustadt zum Wittenberger Platz, zurück über den Universitätsplatz und zum Hasselbachplatz, von dort zur Ernst-Reuter-Allee und durch den Tunnel am Hauptbahnhof auf den Magdeburger Ring, dort zum Fuchsberg und weiter zur Sternbrücke und über diese hinweg in den Stadtpark. Höhepunkte waren – wie in den vergangenen Jahren – neben der Fahrt auf dem Magdeburger Ring – auch die Durchquerung von Tunneln. Neben dem am Askanischen und dem am Universitätsplatz war zum ersten Mal der auf der Ernst-Reuter-Allee am Hauptbahnhof Teil der Route.

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Die Fahrraddemonstrationen in Magdeburg haben Tradition. Unterbrochen von der Corona-Pandemie hatten Radfahrer auch in vergangenen Jahren auf Defizite in der Fahrradinfrastruktur hingewiesen.

Welche Erfolge für den Radverkehr zu verzeichnen waren

Magdeburgs ADFC-Vorsitzender Norman Dreimann hatte in einem Redebeitrag auf Erfolge, aber auch auf kritische Punkte hingewiesen. Beachtlich sei die Zahl von 8000 Menschen gewesen, die für den „Radentscheid“ unterschrieben hatten.

Und ein Erfolg sei auch, dass viele der Forderungen inzwischen mit Beschlüssen des Stadtrats untermauert seien.

Was beim Radverkehr in Magdeburg nicht funktioniert

Doch mit der Umsetzung zeigte sich der ADFC-Vorsitzende nicht in allen Fällen zufrieden. So sollen pro Jahr 15 Euro pro Einwohner in Radverkehrsinfrastruktur investiert werden. Ob diese Summe jedes Jahr erreicht werde, stehe in den Sternen. Vor allem kritisiert aber Norman Dreimann, dass die Stadt dem Radverkehr Projekte zurechnet, von denen die Radfahrer nichts haben. Unter anderem ist dort die Sanierung des Nicolaiplatzes aufgelistet. Und auch die Umfeldgestaltung der Hyparschale möchte die Stadt zum Teil als Investition in den Fahrradverkehr verstanden wissen.

Gänzlich fehlt dem ADFC-Vorsitzenden das Verständnis für den Umstand, dass nun auch Kosten für die Oebisfelder Brücke dem Radverkehr zugeschlagen werden, „obwohl die ja für den Schwerverkehr ertüchtigt wird“, so Norman Dreimann.

Zu den Kritiken seines Verbands zählt auch, dass Radwege nicht den bundesweit gültigen Standards entsprechend vorgenommen werden, dass zu wenige Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen werden und dass die Stelle eines Fahrradbeauftragten geplant, aber noch nicht besetzt ist. Und auch die Radverkehrskonzeption liege noch nicht wie vom Stadtrat gefordert vor.