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Gesundheit Was ein DaVinci in Magdeburger Krankenhaus zu tun hat

Die Magdeburger Unimedizin setzt einen zweiten Spezial- Operationsroboter ein. Welche Aufgaben er übernimmt und was Sache der Ärzte bleibt.

20.03.2024, 06:00
Hand in Hand mit DaVinci: OP-Pfleger Stefan Stanko, Prof.  Frank Benedix, Oberarzt,  Prof. Hans-Jochen Heinze, Ärztlicher Direktor,   Prof. Roland S. Croner, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie Magdeburg (von links), vor dem neuen Operationssystem.
Hand in Hand mit DaVinci: OP-Pfleger Stefan Stanko, Prof. Frank Benedix, Oberarzt, Prof. Hans-Jochen Heinze, Ärztlicher Direktor, Prof. Roland S. Croner, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie Magdeburg (von links), vor dem neuen Operationssystem. Foto: Sarah Kossmann/ UMMD

Magdeburg/VS. - Operationen bergen immer Risiken und rufen Ängste hervor – Wunden könnten schlecht heilen, große Narben hinterlassen, lange nachträgliche Einschränkungen im Alltag.

Diese Risiken möglichst gering zu halten, dafür gibt es heutzutage OP-Roboter, die sogenannte Schlüsselloch-Operationen möglich machen. Die Universitätsklinik in Magdeburg hat jetzt darüber informiert, dass seit kurzem das zweite dieser Hochpräzisionsgeräte im Einsatz ist.

Minimalinvasive Eingriffe sind sein Spezialgebiet

Dieser technische Künstler im OP-Saal, benannt nach dem begnadeten Maler und Anatom Leonardo da Vinci, wird für minimalinvasive Operationen an Bauchspeicheldrüse, Leber, Speiseröhre und Darm sowie Blase, Prostata und im Bereich der Gynäkologie eingesetzt.

Prof. Roland S. Croner, Direktor der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie Magdeburg, äußert sich in der Mitteilung erfreut über die Anschaffung des zweiten DaVinci-Roboters und sagt: „Zukünftig können damit zusätzliche Termine für alle Fachrichtungen ermöglicht werden, was zu einer Steigerung der Operationszahlen führen könnte. Somit könnten noch mehr Patientinnen und Patienten von schonenden, hochpräzisen Schlüssellocheingriffen profitieren.“

Chirurgen unverzichtbar

Das DaVinci-System setze sich aus einer Robotik-Einheit zusammen, die über dem Operationstisch installiert wird, und einer Computerkonsole, heißt es seitens der Uni. Die Robotik-Einheit verfügt demnach über mehrere Teleskoparme, über die sowohl das Operationswerkzeug als auch eine Kamera in den Bauch der Patienten eingeführt werden können.

Hierbei wird der Bauch mittels CO2-Gas aufgebläht, während die Werkzeugarme durch kleine Hautschnitte in den Bauch eingeführt werden. Die Kamera liefert äußerst klare Bilder vom Inneren des Bauchs.

Von der Konsole aus sollen laut Uni die mikrochirurgischen Instrumente wie Schere, Haken und Zangen äußerst präzise und in Echtzeit gesteuert werden können. Zusätzlich ermögliche das System Bewegungen an der Spitze der Instrumente, die das menschliche Handgelenk imitieren können.

Diese Vorteile hat der Helfer

Die Chirurgen bleiben trotz der Technik weiterhin unverzichtbar. Das System führe keinen einzigen Schritt selbstständig aus, so die Uni. Das System unterstütze die Operateure vielmehr dabei, funktionelle Strukturen wie Nervenfasern zu erhalten, indem es das Operationsgebiet in dreidimensionaler und hochauflösender Form darstellt. Die Steuerbefehle werden präzise an besonders bewegliche, minimalinvasive Instrumente weitergeleitet, die das gesunde Gewebe schonend behandeln und nicht verletzen, heißt es in der Mitteilung. Durch Versiegelungsinstrumente wird ein unnötiger Blutverlust vermieden.

Das Präzisionsgerät sorge für ein geringeres Risiko für Wundheilungsstörungen, eine schnellere postoperative Mobilisierung sowie Kostaufbau bei Bauchoperationen und einen kürzeren stationären Aufenthalt.