Wettbewerb Magdeburger Super-Busfahrer am Start
Zwei junge Busfahrer und eine junge Busfahrerin trainieren für Osnabrück. Dort werden die besten Busfahrer Deutschlands ermittelt.
Magdeburg l „Deutschland sucht den Super-FiF“ – und Magdeburg ist dabei. Beim FiF handelt es sich um die Fachkraft im Fahrbetrieb, und in Osnabrück treten am 24. August 2018 26 Verkehrsunternehmen mit gemischten Teams in 26 Disziplinen gegeneinander an, um die besten Busfahrer Deutschlands zu ermitteln.
Die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) entsenden Kerstin Kelder, Mathias Lücke und Christoph Lemke zum Wettkampf. Für die drei wurde es am 19. Juli 2018 auf dem Betriebshof an der Kroatenwuhne zum ersten mal richtig Ernst: Ein Teil der Aufgaben war in einem Parcour auf dem Gelände in Sudenburg aufgebaut.
Eine Slalomfahrt steht mit auf dem Programm, bei der es auch um gute Zeiten geht. Christoph Lemke sagt: „So, wie wir hier um die Verkehrskegel fahren, könnte man das natürlich mit Fahrgästen nicht machen.“ Aber die Schlangenfahrt bietet die Gelegenheit, sich selbst und anderen zu zeigen, was man selber kann. Die Fahrt um die Kegel ist offenbar kein Problem: Beim ersten Training auf dem Gelände musste kaum einmal ein umgestoßener Kegel wieder aufgestellt werden.
Über ein Mehr an umgestoßenen Kegeln hätten sich die drei Magdeburger und die Zuschauer bei einer anderen Disziplin durchaus gefreut: Beim Buskegeln geht es darum, einem Sitzball mit dem Bus einen solchen Stoß zu versetzen, dass er neuen Kegel umwirft. Dabei darf der Bus nicht über eine mit zwei sandgefüllten Kanistern markierte Linie fahren. Kerstin Kelder sagt: „Das ist gar nicht einmal so einfach. Man muss dem Ball nämlich einen ordentlichen Stoß in die richtige Richtung versetzen, obwohl man ihn kurz davor gar nicht mehr sehen kann.“ Und klar: Man muss rechtzeitig zum Stehen können. Kerstin Kelde und ihre Kollegen beschleunigen das Fahrzeug vor dem Ball daher auf 25 bis 30 Stundenkilometer und müssen nachdem, der Bus den Ball berührt hat, sofort eine Vollbremsung auf den Beton des Betriebshofs legen. Da quietschen die Reifen und es riecht nach verbranntem Gummi.
Das die drei mit Ehrgeiz bei der Sache sind, zeigt sich als Kerstin Kelder zwei Mal hintereinander nicht genügend Kegel umwirft: „Am Anfang habe ich acht Kegel getroffen – und jetzt das."
Eine andere auf Zielgenauigkeit ausgerichtete Disziplin ist das Busdart. Dabei geht es darum, ein an der Stoßstange befestigtes Pendel genau über einer auf dem Bode liegenden Zielscheibe zu platzieren.
Mathias Lücke ist als nächster dran. Während er beim Kegeln gut abschneidet, stupst er an eine der beiden Markierungen, die im Abstand von 2,80 Metern aufgestellt sind. Der Bus ist 2,55 Meter breit. Mathias Lücke sagt: „Das war jetzt aber eine Ausnahme. Denn das ist eine Aufgabe, die wir immer wieder im täglichen Betrieb meistern müssen.“
Unter den Zuschauen ist an diesem Tag auch MVB-Personalchef Ulf Kazubke. Von Hause aus ist er Jurist, weiß aber gleich, worum es geht: „Ja, ja, das ist die Immermannstraße.“ In der müssen die Busse der Linie 52 sich immer wieder um parkende Autos schlängeln, die zu weit auf die Fahrbahn ragen. Immer wieder kommt es dabei auch zu Verspätungen, da auch für Gasse auch für die geschicktesten Busfahrer zu eng ist.
Weitere Disziplinen mit hohem Praxisbezug sind beispielsweise Stationen zur Ersten Hilfe oder die Aufgabe, das Fahrzeug möglichst genau einzuparken. Neben dem Wettkampfstationen soll in Osnabrück auch die Sicht von Passagieren nachempfunden werden: Die Wettbewerbsteilnehmer können in einen Altersanzug schlüpfen, der aufgrund seiner Steifigkeit Probleme beispielsweise mit Gelenken nachstellt. Unabhängig von Osnabrück sind die Magdeburger an diesem Thema schon dran: Für die Ausbildung der Fahrer hat sich das Unternehmen selbst bereits eine entsprechende Ausstattung zugelegt.
Falls die Magdeburger sich am 24. August 2018 gegen die Kollegen aus den anderen Verkehrsunternehmen durchsetzen sollten, wird die Auszeichnung einen besonderen Platz bekommen. Das Foyer der MVB-Zentrale in der Otto-von-Guericke-Straße ist dazu im Gespräch. MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel sagt: „Es geht ja darum unseren Besuchern zu zeigen, wie viel Spaß die Arbeit bereiten kann.“