Entsorgung Wo Altglas in Magdeburg elegant verschwindet
Die Altglascontainer in Magdeburg sind oftmals mit ihrer Größe unansehnlich und stören die Optik. Mit einer unterirdischen Lösung wird Abhilfe geschaffen. Weitere solcher Unterflurcontainer könnten in Zukunft folgen.
Magdeburg - Seit Mitte April 2021 zieren nun sogenannte Unterflurcontainer den Bereich am Olvenstedter Platz an der Ecke zur Wilhelm-Klees-Straße. Sie bieten im Gegensatz zu den herkömmlichen Altglascontainern nicht nur praktische Vorteile, sondern sehen optisch auch besser aus. In einigen Stadtteilen ist der Bau solcher unterirdischen Container möglich, in anderen jedoch nicht, denn bei der Planung muss auf einiges geachtet werden.
In der Danzstraße und der Haeckelstraße werden in Zukunft wohl keine unterirdischen Container für die Altglasentsorgung stehen. Diese Standorte wurden nach einer Begutachtung als nicht geeignet befunden, teilt Stadtsprecher Michael Reif auf Nachfrage mit.
Ebenso wurden Anträge für Unterflurcontainer auf dem Wilhelmstädter Platz und Lessingplatz abgelehnt. Doch welche Kriterien muss ein Standort überhaupt erfüllen, damit dort der Bau von Unterflurcontainern realisiert werden kann? Die Fläche für solch einen Stellplatz muss mindestens sechs Meter lang und 2,5 Meter breit und öffentlich (städtisch) sein, teilt Reif mit. Ebenfalls dürfen keine ober- oder unterirdischen Versorgungsleitungen und Bäume in unmittelbarer Nähe sein, die die Entleerung der Container behindern könnten. Dies war zum Beispiel auf dem Olvenstedter Platz der Fall gewesen, weshalb der neue Stellplatz nicht direkt auf dem Platz gebaut werden konnte. Außerdem darf der Platz nicht weiter als drei Meter vom Fahrbahnrand entfernt sein. Obwohl diese Bedingungen an einigen Orten in Magdeburg nicht erreicht werden können, gibt es in der Stadt bisher insgesamt schon 13 solcher Unterflurcontainerstellplätze.
Weiterer Bedarf an Containern für Altglas
Mit insgesamt 356 Stellplätzen für die Entsorgung von Altglas in Magdeburg sieht die Stadt eine „gute mittlere Ausstattung hinsichtlich des Verhältnisses der Einwohner je Stellplatz“, teilt Reif mit. Dennoch gebe es weiterhin Stadtteile, die noch Bedarf aufweisen würden. Dieser soll jedoch unter anderem im Zuge des Ausbaus von Gebieten gedeckt werden können, wenn dort neue Plätze entstehen, heißt es weiter. Durch die unterirdischen Container werden nicht nur die Stellplätze an sich optisch aufgewertet, denn es komme auch zu weniger Verschmutzungen und Abfallablagerungen als bei den herkömmlichen oberirdischen Containerstellplätzen. Da sich die Behälter unter der Erde befinden, gebe es auch eine bessere Schalldämmung, wenn das Altglas eingeworfen wird.
Allerdings kosten die unterirdischen einiges mehr als die oberirdischen Container. Die herkömmlichen Entsorgungsbehälter sind Eigentum des Recylinghofs Farsleben und kosten rund 2000 Euro, teilt Reif mit. Auf einem Stellplatz befinden sich zwei bis drei solcher Container für die Trennung von Altglas. Für die Befestigung des Stellplatzes sei allerdings die Stadt zuständig und dies koste noch mal rund 5000 Euro. Bei einem neuen Stellplatz für unterirdische Container fallen Kosten für die Planung und Bau an sowie für künftige Reinigung, regelmäßige Wartung und Reparatur. Geht man davon aus, dass ein Stellplatz drei solcher unterirdischen Behälter für braunes, grünes und weißes Altglas benötigt, liegen die Kosten zwischen 54.000 und 60.000 Euro, teilt der Stadtsprecher mit.
Und bis die Container einsatzbereit unter der Erde platziert wurden, vergeht auch einige Zeit. Allein die Planung und Vorbereitung nehmen im Durchschnitt sechs bis zwölf Monate in Anspruch. Der Bau an sich dauert hingegen in der Regel nur vier bis sechs Wochen. Dabei werden unter anderem Erdarbeiten ausgeführt, Tragschichten und Container eingebaut sowie Pflaster- und Asphaltarbeiten vorgenommen. Dass in Magdeburg noch weitere unterirdische Containerstellplätze entstehen könnten, sei „durchaus denkbar“, teilt Reif mit.