Kunst und Hochwasserschutz Wo in Magdeburg das größte Wandgemälde im Land entstehen könnte
Die Hochwasserschutzanlage im Herrenkrug in Magdeburg erfüllt bei Hochwasser eine wesentliche Schutzfunktion. Sie könnte künftig aber auch als interaktives Großkunstwerk überzeugen. So die Idee eines CDU-Stadtrates.
Magdeburg - Im Nachgang des katastrophalen Hochwassers von 2013 sind die Deiche im Herrenkrug umfassend erneuert worden. Als zusätzliche Barriere wurde im Bereich zwischen der Bahntrasse und dem Beginn des Wiesenparks eine Schutzwand errichtet.
Glücklicherweise war der Wall aus Beton und stählernen Spundwand bisher noch bei keinem Extremhochwasser gefordert. Gleichwohl ist die Konstruktion bereits ins Visier von Vandalen geraten. An vielen Stellen der Wand finden sich illegale Schmierereien und Graffiti.
Das soll sich ändern. Die Hochwasserschutzwand im Herrenkrug soll zu einer großen Leinwand werden, in der sich Schüler, Studenten, Künstler, Bürger und Vereine mit ihren kreativen Motiven verewigen könnten. So könnte ein riesiges Kunstwerk entstehen, welches die unliebsamen Schmierereien dauerhaft ersetzt.
Bürger können ihr Bild von Magdeburg aufmalen
Das ist der Wunsch von CDU-Stadtrat Manuel Rupsch. Bei der Sitzung des Magdeburger Stadtrats am morgigen Donnerstag will er einen Antrag einbringen.
Demnach soll die Stadtverwaltung dazu beauftragt werden, in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) ein Projekt zu initiieren, „dass Kindergärten, Schulen, Jugendclubs, Sportvereine, die Hochschule Magdeburg/Stendal, Universität und Künstler die Möglichkeit haben, die Hochwasserschutzanlage im Herrenkrug zu gestalten“, heißt es. „Es soll eine Collage für die Stadt Magdeburg werden“, sagt Rupsch.
Die verschiedenen Akteure hätten somit die Gelegenheit, „ihr Bild von Magdeburg darzustellen“. Kitakinder, Schüler und Studenten könnten genauso aktiv werden wie Bürger, Sportler und Künstler. Auf diesem Wege könnte eines der „flächenmäßig größten und mit circa 1500 Metern eines der längsten zusammenhängenden Kunstwerke Sachsen-Anhalts entstehen“, so Rupsch.
Nebenher würde dadurch auch der Elberadweg, der direkt an der Schutzmauer verläuft, eine Aufwertung erfahren. Inspiration für seinen Vorstoß seien die verschiedenen Brücken und Bahnunterführungen in Magdeburg, die bereits mit künstlerischen Motiven aufgewertet wurden. Auch die „East Side Gallery“ in Berlin kann als Orientierungspunkt dienen.
Zur Finanzierung könnte auf die Tourismuszentrale, Haus- und Grund, weitere Sponsoren, das Land Sachsen-Anhalt und andere Fördergeber zugegangen werden, so der CDU-Rat.