DDR-Geschichte Zeitstrahl und Gedenktafel erinnern in Magdeburg an Eisernen Vorhang
In Magdeburg wurden zwei Erinnerungsorte für die Zeit des Eisernen Vorhangs eingeweiht. Schüler haben einen Zeitstrahl und eine Gedenktafel erarbeitet.
Magdeburg - In Magdeburg gibt es zwei neue Gedenkorte für Ereignisse der jüngeren deutsch-deutschen Geschichte. In der Lothar-Kreyssig-Straße wurden am Sonntag ein Zeitstrahl und eine Gedenktafel eingeweiht. Beide Kunstwerke wurden von Magdeburger Schülern erarbeitet und durch die Stadtverwaltung und Fachfirmen verlegt beziehungsweise aufgestellt.
Thematisch geht es bei beiden Werken um den Eisernen Vorhang als Symbol der Teilung Europas in Ost und West. Dieser prägte auch die persönlichen Schicksale von Menschen aus Magdeburg, wie die Stadt mitteilt. Auf Beschluss des Stadtrates befassten sich Schüler mit den wichtigen Wegstationen von 1961 bis 1989, entwickelten Gestaltungsvorschläge und erarbeiteten die Biografien von Magdeburgern, die in dieser Zeit ihr Leben verloren.
Von Mauerbau bis Mauerfall
Der Zeitstrahl erinnert zwischen dem Fragment der Berliner Mauer und dem Bürgerdenkmal an die wichtigsten Daten einer Epoche, die mit dem Mauerbau 1961 begann und der friedlichen Revolution 1989 endete. Diese werden um zwei Magdeburger Ereignisse ergänzt: die Anfänge der internationalen „Aktion Sühnezeichen“ und das erste große Friedensgebet im Herbst 1989. Sie schlagen damit die Brücke zum Namensgeber der Lothar-Kreyssig-Straße und den Ereignissen vor dem Dom, wie die Stadt weiter informiert.
Schon 2011 fand das erste Schulprojekt zum „Zeitstrahl“ mit der 11. Klasse der IGS „Willy Brandt“ statt. Die Schüler erarbeiteten verschiedene Gestaltungsvarianten. Ihre kreativen Ideen reichten von einem beleuchteten Brunnen mit Informationstafeln – Fluss der Zeit genannt – über gläserne Wände bis hin zu einem begehbaren Zeitstrahl aus Sicherheitsglas, genannt Roter Faden. Entschieden wurde sich für eine denkmalverträgliche Umsetzung aus Natursteinplatten, die entlang des Gehwegs verlaufen.
Erinnerung an 15 Opfer
Für die Gedenktafel für die Opfer des Eisernen Vorhangs wurde durch das Stadtarchiv eine Kooperation mit dem Geschwister-Scholl-Gymnasium initiiert. Schüler der Klasse 10/4 haben die Schicksale von 15 Menschen aufgearbeitet, die zwischen 1949 und 1989 ihr Leben verloren. Ihre Namen finden sich auf der Tafel, die gestalterisch an eine Grabplatte angelehnt in das Segment der Berliner Mauer integriert wurde.