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Projekt Interview im Dortmunder Stadion

Für ein besonderes Projekt hat Borussia Dortmund des verantworlichen Fanclub aus Wefensleben zur Saisoneröffnung eingeladen.

Von Ronny Schoof 02.07.2015, 22:02

Wefensleben l Vor der berühmten schwarz-gelben Wand, wie die 25 000 Fans fassende Südtribüne des BVB-Stadions ehrfurchtsvoll genannt wird, soll Sandy Ritzmann morgen sprechen. Ein kleines Interview mit Klublegende Norbert Dickel. Auf dem Rasen. Mit weichen Knien und zittriger Stimme. "So, glaube ich jedenfalls, werde ich mich fühlen", sagt die 35-jährige Erzieherin aus Neuenhofe.

Eingebrockt hat sie sich das selbst, denn Ritzmann hatte im Vorjahr Beruf und Hobby gekonnt zusammengeführt. Als glühender BVB-Fan und Mitglied im Fanclub "Sachsen-Anhalt-Borussen" erfuhr sie vom Projekt "Schwarzgelbe Familie", eine Aktion der Borussia-Dortmund-Stiftung, die Fanclubs dazu aufrief, sich in ihrer Region für soziale Zwecke zu engagieren und dafür finanzielle Unterstützung von der Stiftung zu bekommen.

Sandy Ritzmann fiel da sofort das vernachlässigte Objekt auf ihrer Arbeitsstelle im Kinder- und Jugendheim "Hans Löscher" ein - und die Fanclub-Kameraden zogen mit. 5000 Euro stellte die BVB-Stiftung für Renovierung und Umbau zur Verfügung. In mehreren Arbeitseinsätzen haben Fanclub, Kinder und Jugendliche den neuen Freizeitbereich hergerichtet. "Jetzt fehlen nur noch ein paar Möbel im Hauptraum, das Bad und der Fitnessraum werden in Kürze fertig, und dann widmen wir uns noch dem Außenbereich. Wir können also bald in Phase drei, in die aktive Freizeitgestaltung übergehen", erklärt Ritzmann. Das Stiftungsgeld sei noch nicht aufgebraucht, daher sei sie "guter Dinge, dass wir den Rest auch noch richtig schön gestalten werden."

In der Dortmunder Stiftungszentrale hat man das alles derweil erfreut registriert - und die Macher daher nun zur Saisoneröffnungsfeier des Bundesligateams eingeladen. "Ich war natürlich total aus dem Häuschen, als die E-Mail kam", erzählt Ritzmann, "und dann wurde es von Absatz zu Absatz verrückter."

Das Schreiben beginnt mit Dank und guten Wünschen für die Projektteilnahme. Schön. Es folgt die Bekanntgabe einer Belohnung in Form von zehn Freikarten für den Fanclub zum Familienfest mit Vorstellung der Mannschaft und Freundsschaftsspiel gegen das mit Größen des deutschen Sports besetzte "Team Gold" am 4. Juli. Super! Dann die Bitte um ein paar Fotos - man wolle "im ausverkauften Stadion auf den Leinwänden exklusiv auf Ihr tolles Projekt aufmerksam machen". Wow! Zum Schluss der Knaller: Ritzmann möge doch Nobby Dickel auf dem Rasen ein Interview geben. Auweia! "Das ist einfach der Hammer, damit hätte ich nie und nimmer gerechnet."

Das Angebot hat Sandy Ritzmann freilich gern angenommen, morgen geht`s mit der Familie Richtung NRW: "Das wird garantiert ein umwerfendes Erlebnis - auch für meinen Sohn, der mit auf den Rasen darf. Das Problem ist nur, dass mir seit Tagen schon richtig die Düse geht."