Remkerslebens Wehrleiter Andreas Uhde hat ein "saustarkes" Hobby für sich entdeckt - wofür er jede Menge Holz braucht Mit seinem Kettensägen-Schwert schnitzt Feuerwehrmann weihnachtliche Skulpturen
Remkerslebens Ortwehrleiter Andreas Uhde hat ein ganz besonderes Hobby. Alles, was er dafür braucht, ist jede Menge Holz und eine Kettensäge. Lärmt das Werkzeug aus seinem Hof-Atelier, sorgt er garantiert wieder für eine riesen Sägespänen-Sauerei. Denn der 41-Jährige schnitzt mit seinem Kettensägen-Schwert Holzskulpturen. Sein jüngstes Werk: ein Weihnachtsstern.
Remkersleben l "Ich war beim Sauensäger" - dieses Bekenntnis steht auf Andreas Uhdes T-Shirt groß geschrieben. Beim Sauensäger? Wer ist das? "Das ist sozusagen der Künstlername von Andreas Martin, eben besser bekannt als Sauensäger. Er bietet in Blockhausen im Erzgebirge Schnitzkurse mit der Kettensäge zum Thema Sau, Eule und Bär an", erklärt Uhde, der erst im April dieses Jahres den Holzkunst-Kurs "Eule" besucht hatte. Deshalb thront seither vor seinem Haus in Remkersleben in zirka fünf Meter Höhe auch eine aus Eichenholz geschnitzte Eule auf einem Tannen-Stamm. Sein tierisches Erstkunstwerk, sagt er.
"Hat man einmal damit angefangen, muss man am Ball bleiben."
Das noch naturbelassene Eulen-Holzpodest selbst wolle er bearbeiten, wenn er genug Übungsstunden "auf dem Kerbholz" habe. Den Gutschein für jenen Kurs beim "Sauensäger" im Erzgebirge hatte ihm übrigens seine Freundin und mittlerweile Verlobte Doreen Lauenroth 2011 zu seinem 40. Geburtstag geschenkt. "Mit diesem Geschenk hat sich meine Dori selbst übertroffen", sagt er.
Bei jenem dreitägigen Lehrgang habe er sich mit dem kreativen Schnitz-Virus infiziert. Mittlerweile besitzt der 41-Jährige, der seit 1991 als Berufsfeuerwehrmann in der Magdeburger Wache Süd von je her im Arbeitsalltag schon häufig mit Kettensägen zu tun hat, acht von diesen motorisierten Schwertern.
Und doch sagt er über sich, dass er, was diese Form der Holzgestaltung angeht, noch immer in den Kinderschuhen stecken würde. "Hat man einmal damit angefangen, muss man am Ball bleiben", erklärt der Ortswehrleiter, der während des Skulpturenschnitzens Schutzkleidung und Hörschutz trägt.
Mindestens zweimal die Woche steht er in seiner kleinen Werkstatt, um "herumzusauen". Der Boden ist mit Sägespänen übersät. Mittlerweile hat er hier schon drei Eulenfiguren "ausgeklotzt". So bezeichnet der Holzkünstler das grobe Aussägen der Figuren. In seinen Händen hält der Remkersleber derweil eine handliche "Schnitzkettensäge". Wert 500 Euro. "Umso kleiner der Radius des Schwertes ist, desto besser lässt es sich zum Schnitzen durch das Holz führen."
Mit einem Wachsstift hat er auf den frischen Lärchenstamm zuvor eine Hilfszeichnung aufgebracht. Danach bearbeitet er mit der kleinen Säge zügig das Holzstück. Nach 20 Minuten ist der Weihnachtsstern fertig. "Wichtig ist, dass das Holz frisch ist. Dann bricht es seltener."
"Angefangen habe ich vor ein paar Jahren mit Pilzfiguren und Pflanzenkübeln"
Zum Abschluss sägt er noch seine Initialen "AU", als Signatur dafür, dass es sich bei der Skulptur auch um einen "echten Uhde" handelt, in den Holzfuß. "Angefangen habe ich vor ein paar Jahren mit Pilzfiguren und Pflanzenkübeln", erklärt der frischgebackene Vater. Für seine erst im Oktober geborene kleine Tochter Elisabeth will er als nächstes ihren Namenszug via Kettensäge in Pappelholz schnitzen. Das Thema Kettensägenschnitzen werde erstmals auch bei der Bescherung unterm Weihnachtsbaum eine Rolle spielen, kündigte Andreas Uhde an. Welche das sein wird, soll an dieser Stelle allerdings noch nicht verraten werden.