Neuer Service für Behördengänge Stadtverwaltung Oschersleben startet Online-Portal
Behördengänge in Oschersleben können ab sofort im Internet erledigt werden. Allerdings nicht für alle typischen Anliegen. Das hat seine Gründe.
Oschersleben - Ein Führungszeugnis beantragen, ein Gewerbe anmelden oder eine Meldebescheinigung beantragen: Seit Montag können diese und weitere Dienstleistungen der Stadtverwaltung nun online in Anspruch genommen werden.
Über das Serviceportal, welches unter openrathaus.oscherslebenbode.de zu erreichen ist, können nun einige Behördengänge online erledigt werden. „Die Inanspruchnahme einiger Dienstleistungen, für die ein persönliches Erscheinen in der Behörde nicht vorgeschrieben oder aus sonstigen Gründen erforderlich ist, kann nun auch online erfolgen“, teilt der Büroleiter des Bürgermeisters, Mathias Steffen, mit. Dazu zählt etwa auch die Beantragung von Urkunden aus dem Geburten- und Eheregister sowie die Anmeldung einer Nebenwohnung.
Das neue Online-Serviceportal biete demnach für die Oschersleber einige Vorteile. „Die Bürger müssen somit nicht auf einen Termin warten, sparen sich den Weg in die Stadtverwaltung und können Dienstleistungen zeitlich unabhängig von unseren Öffnungszeiten in Anspruch nehmen“, so Steffen. Positive Effekte gebe es auch aufseiten der Stadtverwaltung. Verwiesen wird beispielsweise auf eine Zeitersparnis. „Außerdem verringert sich auch der interne Aufwand bei der Abrechnung und Verbuchung der Gebühren.“
Ausweisdokumente weiterhin vor Ort beantragen
Dennoch: Für viel viele typische Leistungen der Stadtverwaltung und des Einwohnermeldeamtes, wird der Besuch beim Amt weiterhin erforderlich sein. Etwa wenn Ausweisdokumente, wie der Personalausweis oder der Reisepass, ausgestellt werden sollen. Auf Grundlage des sogenannten Onlinezugangsgesetzes waren ursprünglich alle Behörden bis Ende 2022 verpflichtet, ihre Dienstleistungen auch online anzubieten. Praktisch geht es diesbezüglich aber insgesamt nur langsam voran und stellt die Kommunen vor Herausforderungen - auch in der Bodestadt.
So habe die Entwicklung des Online-Portals knapp drei Jahre gedauert. „Das lag vor allem daran, dass die sogenannten Assistenten, die den Nutzer durch die Beantragung begleiten, von unterschiedlichen Softwareunternehmen entwickelt und gepflegt werden“, schildert Mathias Steffen. Da viele Akteure zusammenwirken mussten, sei der Aufwand entsprechend hoch gewesen. Zudem verzögerte sich der Start etwa durch sicherheitstechnische Änderungen. Die Projektkosten des neuen Serviceportals belaufen sich, laut Stadtverwaltung, auf rund 18.000 Euro.
Mit dem Start ist die Entwicklung des Angebots allerdings nicht abgeschlossen. So würden als Nächstes die Assistenten für die Hundean- und -abmeldung bereitgestellt, heißt es aus dem Rathaus. Das neue Online-Portal sei als Ergänzung zu verstehen. „Selbstverständlich werden alle Dienstleistungen der Stadtverwaltung auch weiterhin auf klassischem Wege angeboten“, betont der Büroleiter des Bürgermeisters.