Bundesstraße zwischen Ummendorf und Badeleben bleibt weiterhin gesperrt Verzögerung am Bau: Wildbrücke soll erst Ende Juli fertig werden
Die Sperrung der B 245 zwischen Ummendorf und Badeleben bleibt noch mindestens zwei weitere Monate bestehen. Das geht aus einer Information des Landesverkehrsministeriums hervor. Der Bau der Wildbrücke verzögert sich.
Badeleben l Immerhin das Bauinformationsschild ein paar Meter vor der Baustelle ist bereits aktualisiert. Der Ersatzneubau der Wildbrücke bei Badeleben auf einer Länge von 50 Metern werde bis Juli 2013 andauern, ist da zu lesen. Aufgrund der Sperrung und der weitläufigen Umleitung kommt hier nur kaum jemand vorbei, um das erfahren zu können. Seit fast einem Jahr bereits ist das Nadelöhr der Bundesstraße 245 an dieser Stelle zu. Bis Mitte Mai, so hieß es seinerzeit, soll die neue Brücke stehen.
Davon jedoch ist man derzeit noch ein gutes Stück entfernt. Zwar steht der Überbau, das allerdings noch immer ziemlich unbehauen, unverkleidet und ohne die seitlichen Übergänge in die Feldmark. Kurzum: Die Brücke, früher eine Eisenbahnlinie, jetzt nur noch gedacht als Querungshilfe für Wildwechsel, ist noch nackt und verbindungslos. Hinzu kommen abermals Hinweise aus der Bevölkerung: Auf der Baustelle passiert schon wieder nichts. Gerüchte über einen neuerlichen Baustopp machen die Runde. Volksstimme war am Dienstag vor Ort - alle Geräte ruhten, das gesamte Gelände war verwaist.
Vom Referat Straßenbau im Verkehrsministerium heißt es dazu: "Nach erfolgter Fertigstellung des Überbaus finden zurzeit Schalungsarbeiten für die Kappen des Brückenbauwerkes statt. Parallel dazu werden die Abdichtungsarbeiten beginnen. Des Weiteren sind die einzelnen Elemente für die zu errichtende Irritationsschutzwand für das später querende Wild in der Fertigung." Bestätigt wurde auch der verschobene Fertigstellungstermin auf nun Ende Juli. Grund dafür seien "unvorhergesehen Behinderungen wie der Mehrabbruch des Altfundamentes oder die Unterbrechung durch schlechte Witterung in den Wintermonaten", wodurch eine Verzögerung von etwa zweieinhalb Monaten im Bauzeitenplan entstanden sei.
Der Badeleber Hans-Joachim Schell, von Beginn an großer Kritiker des Bauprojekts, weil er darin eine "massive Steuergeldverschwendung" sieht, spöttelt: "Dann kann sich das Land jetzt noch etwas mehr Zeit bei der Suche nach den Tiertrainern und Domteuren lassen, die nachher die Rehe, Wildschweine und Hasen darauf schulen, die neu errichtete Ersatzbrücke an der Wildspange zu benutzen." Schell zweifelt daran, dass überhaupt die vormalige Brücke so intensiv vom Wild genutzt wurde wie vom Land dargestellt. Dass dies nach mehr als einem Jahr, "in dem die Tiere zwangsläufig andere Wege finden mussten, dann schon gar nicht mehr der Fall sein kann", sollte doch einleuchten, meint Schell.
Er hatte das Projekt Wildbrücke, das vom Land mit Kosten von rund 800000 Euro beziffert wird, daher unter anderem auch dem Bundesrechnungshof zur Prüfung gemeldet. Wie Schell der Volksstimme mitteilte, bekam er darauf mittlerweile "nach sage und schreibe acht Monaten" eine Antwort. Darin heißt es, dass "der Bundesrechnungshof Ihre Hinweise im Rahmen seiner Prüftätigkeit berücksichtigen wird".