Präsident des neu gegründeten Oschersleber Tierschutzvereins zieht eine erste Bilanz "Wir konnten schon vielen Tieren helfen"
Den Oschersleber Tierschutzverein gibt es noch keine 100 Tage. Doch sein Präsident Peter Hünermund nimmt den Jahreswechsel zum Anlass, Bilanz zu ziehen und einen Ausblick in die Zukunft zu wagen.
Oschersleben l "Wir konnten schon vielen Tieren helfen. Vorrangig Katzen, die ein neues Zuhause benötigten, wurden von unseren Mitgliedern vermittelt", sagt der Vereinspräsident des Tierschutzvereins Oschersleben, Peter Hünermund und dankte gleichzeitig allen Aktiven.
"Tiere können wir leider nicht aufnehmen."
Noch sei der Verein im Aufbau und mit Sicherheit in vielen Dingen noch nicht perfekt. "Deshalb gebt uns alle die nötige Zeit, damit Oschersleben zu einer Stadt der Nächstenliebe zwischen Mensch und Tier wird", rief der Präsident auf. Die Weichen seien gestellt und der Verein ab 2014 Mitglied im Deutschen Tierschutzbund. "Der Antrag ist versendet und auch die Bestätigung als gemeinnütziger Verein liegt vor. Es geht also vorwärts", betonte Hünermund weiter, der beruflich übrigens als Gesundheitscoach und Schulungsleiter arbeitet.
Ein weiteres Thema liegt dem Tierliebhaber am Herzen: "Wir erhalten anonyme Briefe, dass wir uns hier und da kümmern sollen. Doch vielfach geht es um Nachbarschaftsstreitigkeiten, in die wir hineingezogen werden sollen. Deshalb unsere Bitte: Wer eine Verletzung des Tierschutzgesetzes melden will, soll dies bitte mit einer Eingabe bei der Stadt tun!" Die Formulare gebe es auch beim Tierschutzverein.
Doch sollte es Probleme geben, gehe der Verein diesen nach. Auch wer verwahrloste oder verletzte Tiere finden sollte, der rufe unbedingt bei der Stadt und dem tierärztlichen Notdienst an. Letztere helfe, wenn Tierleben in Gefahr ist.
"Wir als Tierschutzverein sind der Stadt und dem Finder behilflich, den Besitzer ausfindig zu machen. Doch Tiere können wir leider nicht aufnehmen", sagte Peter Hünermund und spricht damit eines der größten Probleme seines Vereines an. Denn es fehlt an geeigneten Pflegestellen, von einer geeigneten Lokalität für ein Tierheim ganz zu schweigen. Laut dem Tierliebhaber sind für die Fütterungs- und Tierarztkosten in erster Linie die Besitzer der Tiere verantwortlich. "Sollte sich herausstellen, dass das Tier keinen Besitzer hat, ist dieses rechtlich gesehen ein Fundtier. Das hat zur Folge, dass die Kommunen die Kosten der Ernährung, Pflege, Unterbringung, die tierärztliche Versorgung sowie die Kosten der Kastration für die Aufbewahrungszeit von sechs Monaten übernehmen müssen", unterstrich Hünermund und verweist auf die Paragraphen 3 und 6 des Tierschutzgesetzes sowie Paragraph 973 des Bürgerlichen Gesetzbuches.
"Es hat sich vieles angestaut und es sind viele Emotionen im Spiel. Vielfach leider nicht hilfreich für unsere Tiere."
Außerdem stellt der Vereinspräsident klar: "Hier in Oschersleben gab es über 20 Jahre keinen Tierschutzverein. Es hat sich vieles angestaut und es sind viele Emotionen im Spiel, vielfach leider nicht hilfreich für unsere Tiere. Deshalb unsere Bitte: Alle, die den Tieren wohlgesonnen sind, können uns gern unterstützen!" In erster Linie würden die bereits angesprochenen Pflegestellen dringend benötigt. Auch Tierpaten und aktive Helfer seien willkommen. Als großen Erfolg bezeichnete Hünermund unterdessen den durch seine Ehefrau Kerstin und ihn ausgerichteten Oschersleber Hundeweihnachtsmarkt am 7. Dezember in der Nähe der Volksschwimmhalle. "Hier hatten alle Tierbesitzer und jene, die es noch werden wollen, die Gelegenheit, sich einmal umzuschauen", sagte der Tierfreund.
Der Tierschutzverein war ebenfalls mit einem Stand vertreten. "Hier bestand die Möglichkeit, mit den Mitgliedern ins Gespräch zu kommen und mehr über die Vereinsarbeit zu erfahren", sagte Hünermund und bedankte sich beim Technischen Hilfswerk Oschersleben für die tatkräftige Unterstützung. "Die Kameraden haben uns nun schon zum zweiten Mal geholfen und damit entscheidend zum Erfolg beigetragen", erklärte der Tierliebhaber, der übrigens selbst Besitzer von Katze, Hund und Schafen ist.
Die Tombola mit interessanten Preisen hob er besonders hervor und bedankte sich bei den Unternehmen, die mit ihren Artikeln die Verlosung unterstützt hatten. Für das leibliche Wohl gab es Unterstützung durch eine örtliche Gaststätte. "Am offenen Feuer konnten Hundefreunde und solche, die es noch werden wollen, ihre Erfahrungen austauschen."
Zudem kündigte der Vereinspräsident Partnerschaften mit der kommunalen Wohnungsbau- und Verwaltungsgellschaft Bewos sowie der Wohnungsgenossenschaft "Neues Leben" an.
"Auch die Weichen mit der Stadt werden gerade gestellt."
Nähere Details zu dem Projekt mit dem Namen "Stoppt das Katzenelend" wolle der Verein im kommenden Jahr ver- öffentlichen. Soviel verriet Hünermund: "Auch die Weichen mit der Stadt werden gerade gestellt." Und wer zeitlich eng eingebunden sei, könne die organisierten Tierschützer gern auch materiell unterstützen.
Der Oschersleber Tierschutzverein hat sich im Oktober des heute zu Ende gehenden Jahres mit 24 Mitgliedern aus zahlreichen Orten des Kreises gegründet.
Kontakt zum tierärztlichen Notdienst erhalten Sie unter http://www.tieraerzte-notdienst.com/Oschersleben-4445-Tierarzt.html