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Heimatgeschichte Arneburg ehrt einen Retter der Stadt an der Elbe

Direkt am Elberadweg in Arneburg können Touristen erfahren, warum die Stadt einen preußischen Generalmajor eine besondere Ehre erweist. Außerdem hat sie das Wappen der Familie von Hans Georg Woldeck zu Arneburg erworben.

Von Ingo Gutsche 12.08.2023, 06:00
Blick auf Arneburg an der Elbe im Landkreis Stendal. Die Stadt will mit einem Hinweisschild einen preußischen Generalmajor ehren, der einst nach einem Unglück Großes leistete.
Blick auf Arneburg an der Elbe im Landkreis Stendal. Die Stadt will mit einem Hinweisschild einen preußischen Generalmajor ehren, der einst nach einem Unglück Großes leistete. Foto: Yulian Ide

Arneburg - Arneburg an der Elbe im Kreis Stendal will einen preußischen Generalmajor ehren. Er hat einst die Stadt nach einem verzerrenden Unglück gerettet hat. Die Erinnerung an das Ereignis soll Inhalt für ein neues touristisches Leitbild werden.

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Dieses Leitbild will die Stadt Arneburg mit einem Unternehmen aus Hannover erarbeiten. Ziel ist eine neue Beschilderung in der Elbestadt. Ein Schild soll an der Ecke Elbstraße/Tangermünder Straße aufgestellt werden und auf die besonderen Verdienste eines preußischen Generalmajor hinweisen - auf Hans Georg Woldeck zu Arneburg.

Angebot: Besitzer des Familienwappens meldet sich per Telefon beim Bürgermeister in Arneburg

Der Stadtrat in Arneburg und Bürgermeister Lothar Riedinger haben das entschieden, ebenso dem Generalmajor Hans Georg Woldeck zu Arneburg mit einem besonderen Beitrag im Heimatmuseum zu ehren. Geplant ist, das Wappen der Familie Woldeck auszustellen. Geschichtsfan und Stadtrat Lothar Hinz hat das Vorhaben in die Wege geleitet. „Das Wappen besteht aus Stoff und ist von einer Fahne“, sagt Hinz, der das historische Emblem bereits eingerahmt hat.

Das von der Stadt Arneburg erworbene Wappen (Fahne) der Familie  Woldeck.
Das von der Stadt Arneburg erworbene Wappen (Fahne) der Familie Woldeck.
Foto: Lothar Hinz

Wie Hinz weiter sagt, habe Arneburgs Bürgermeister Lothar Riedinger einen Anruf von dem damaligen Besitzer, der in Hämerten wohnt, bekommen. Zusammen hatte er sich dann mit Riedinger in das etwa 12 Kilometer entfernte Dorf im Kreis Stendal aufgemacht, um den Kauf unter Dach und Fach zu bringen.

Ausblick: Infotafel am Elberadweg über den Retter von Arneburg

Während das Wappen seinen neuen Platz im Heimatmuseum Arneburg erhalten soll, ist geplant, im Kreuzungsbereich der Elbstraße zur Tangermünder Straße eine Informationstafel aufzustellen. „Der Generalmajor kam damals aus Richtung Storkau in unsere Stadt“, erklärt Hinz die Auswahl des Stadtorts. Zudem halten an dieser Ecke viele Radtouristen, die auf dem Elberadweg unterwegs sind.

Die Aussichtsplattform am Elberadweg in Arneburg. Ein Stopp lohnt sich.
Die Aussichtsplattform am Elberadweg in Arneburg. Ein Stopp lohnt sich.
Foto: Karina Hoppe

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Sie werden dann Folgendes erfahren: Hans Georg Woldeck (1712 – 1785) von Arneburg konnte im Jahr 1767 beobachten, dass die Stadt von einem großen Unglück heimgesucht wurde. Er besorgte Geld beim König, um den Wiederaufbau voranzutreiben.

Rückblick: Wie ein Feuer Arneburg in Schutt und Asche gelegt hat

Ein großes Feuer, das am 5. Juli 1767 gegen Mittag über der Stadt Arneburg wütete, legte fast die gesamte Stadt in Schutt und Asche. In der Tangermünder Straße beim Bäckermeister Freise brach das Feuer aus und es griff in schnellster Weise auf Achter-, Burg-, Töpfer-, Breite, Sandauer Straße und den Alten Markt über. In kaum einer Stunde war Arneburg ein Haufen rauchender Trümmer.

Diese Rauchfahne entdeckte erschreckend Hans Georg Woldeck von Arneburg in Storkau. Er ließ sein Pferd schnellstens satteln und sprengte nach Arneburg. In Eile ritt er Arneburg entgegen. Hier angekommen, versuchte er Bürger für die Rettung der Stadt zu gewinnen, was sich wegen der gewaltigen Feuersbrunst nicht ermöglichte. Auch die Kirche Sankt Georg mit ihren Glocken war in Schutt und Asche gefallen.

Hans Georg Woldeck von Arneburg wurde beim König Friedrich dem Großen vorstellig und er erhielt von ihm ein Geschenk von 28664 Talern für den Aufbau der Stadt Arneburg. Das benötigte Bauholz wurde ebenfalls aus dem königlichen Forst entnommen. Quelle: Heimatgeschichte der Stadt Arneburg