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Osterburger Pharma-Unternehmen feiert Jubiläum / Staatsminister lobt Förderpolitik: "Die Landeszulagen haben sich gelohnt"

Von Astrid Mathis 30.08.2011, 06:32

Osterburg. An der Außenwand des Gebäudes an der Stendaler Chaussee in Osterburg prangt noch immer "ROW" für die dort einst ansässigen Rathenower Optischen Werke. Dabei ist in Schilddorf schon vor zehn Jahren die MPA Pharma eingezogen und bis heute zum größten Arbeitgeber in Osterburg avanciert. Am Sonnabend feierten Vater Hans Joachim Oltersdorf und Sohn Dirk Oltersdorf mit ihren Angestellten und politischer Prominenz das zehnjährige Bestehen des Standortes Osterburg.

Um es in Zahlen zusammenzufassen: Die MPA Pharma gehört mit der Tochter- und Vertriebsgesellschat EMRAmed zu den Marktführern im Re- und Parallelimport von EU-Arzneimitteln, die mindestens 15 Prozent günstiger sind als die multinationaler Pharmakonzerne. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Trittau fand 2001 in den früheren Gebäuden der ROW den passenden Standort, um mit der Firma expandieren zu können. "Vorgabe des Landes war es, mindestens 50 neue Arbeitsplätze zu schaffen", erinnert sich der geschäftsführende Gesellschafter der MPA, Hans Joachim Oltersdorf. Dafür gab es 1,8 Millionen Euro in Form von Zuschüssen und Zulagen vom Land Sachsen-Anhalt. Heute zählt der Betrieb in Osterburg mehr als 330 Mitarbeiter aus der Region. Und: MPA Pharma hat bis dato 6,7 Millionen Euro in den neuen Standort investiert. 6,2 Millionen Euro Gewerbesteuer wurden an den Fiskus gezahlt, betonte Geschäftsführer Dirk Oltersdorf weiter.

Während einer Führung erklärte der Geschäftsführer gemeinsam mit Betriebsstättenleiter Jens Bernacki den Produktionsablauf. Der amtierende Bürgermeister Detlef Kränzel, CDU-Landtagsabgeordneter Nico Schulz, der 2. Beigeordnete des Landrates Carsten Wulfänger und der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses in Osterburg, Hans-Jürgen Ahrend, verfolgten mit großem Interesse die Prozedur der Umverpackung. "Großbritannien ist größtes Beschaffungsland", informierte Dirk Oltersdorf. Die Angestellten arbeiten im Drei-Schicht-System, 50000 bis 60000 Umverpackungen sind am Tag die Regel, zu Spitzenzeiten zählt Bernacki 80000. Vom Wareneingang bis zur fertigen Umverpackung mit deutscher Beschriftung und Endkontrolle dauert es eineinhalb Tage. Bis zu 7000 verschiedene Tabletten landen im Rohwarenlager. Die meisten Produkte dürfen bei maximal 22 Grad gelagert werden, in der Kühlhalle beträgt die Temperatur sechs Grad. "Ich hätte nie gedacht, dass wir vor zwei Jahren noch eine weitere Halle in Osterburg brauchen würden", gesteht Dirk Oltersdorf. In seiner Begrüßungsrede betonte er: "Ich bin stolz auf die Entwicklung und stehe zu Osterburg. Wir hoffen, dass wir in zehn Jahren 20-jähriges Bestehen feiern können."

Zu solchen Zahlen kann man nur gratulieren. Das fand auch Sachsen-Anhalts Staatsminister Rainer Robra, der in der Firma ein Zeichen von Kontinuität in einer schnelllebigen Zeit sieht. "Das sind Zulagen vom Land gewesen, die sich gelohnt haben", sagte Robra. Der amtierende Bürgermeister Osterburgs gratulierte ebenfalls und freute sich, ankündigen zu dürfen, dass die Vorbereitungen zur Erneuerung des Radweges, der am Werk vorbeiführt, auf Hochtouren laufen und der Weg noch in diesem Jahr auf dem Plan steht. Als Geburtstagsgeschenk brachte Kränzel eine Ansicht von Osterburg mit, denn schließlich habe die Firma der Oltersdorfs das Bild der Stadt geprägt.