Klasse 10b des Abschlussjahrgangs 1991 der Wilhelm-Pieck-Oberschule sah sich am Wochenende in Osterburg wieder Ehemalige schauen sich in ihren früheren Unterrichtsräumen um
Osterburg (fsc) l Zum zweiten Mal trafen sich am Sonnabend Absolventen der Klasse 10 b des Abschlussjahrgangs 1991 der früheren Polytechnischen Oberschule I (POS I) "Wilhelm Pieck" - der heutigen Grundschule Hainstraße. Nach dem ersten Treffen waren nun inzwischen 17 Jahre ins Land gegangen. Von den ehemals 16 Schülerinnen und Schülern hatten lediglich zehn den Weg in die "Altmärkische Kaffeestube" zur erneuten Zusammenkunft gefunden. Eigentlich schade, war aus dem Kreis der ehemaligen Klassenkameraden zu hören.
Dieses Treffen war hauptsächlich von Silvia Brünsch, Nicole Zierau und Martina Liepelt vorbereitet worden. Ursache, dass sie nun so wenig waren, soll nicht unbedingt mangelndes Interesse gewesen sein, sondern auch, dass die wenigsten in Osterburg und Umgebung geblieben sind und andere weiter entfernt Auskommen und Familien haben, beispielsweise in Gifhorn, Wolfsburg oder, wie beispielsweise Mario Tresemer in Hamburg; er hält sich derzeit beruflich in Kanada auf.
Wendezeit brachte Veränderungen
Mit dabei war Dorothea Raabe, die ab der 8. Klasse Klassenleiterin war. Die Wendezeit hätte so manche Veränderung im Klassenverband mit sich gebracht, erinnerte sie sich. "Die Jugendlichen hatten sich praktisch auseinander dividiert; das zeigte sich vor allem in politischen Gesprächen und im Verhalten der Schüler. Sie versuchten, mit den neuen Verhältnissen klar zu kommen." Zwang und Gängelei hätte man sich nun widersetzt; die neue Freiheit sei bejubelt worden, Staatbürgerkunde und Wehrkunde waren out, Religions- und Ethikunterricht seien eingeführt worden. Vertrauen hätten sich die Lehrer vielfach neu erarbeiten müssen.
Natürlich wollte man sich die ehemalige Schule ansehen, und Editha Schmundt, Schulleiterin der Grundschule Hainstraße, war so nett, die "Ehemaligen" durch die Gebäude zu führen und sie über die jetzige Situation zu informieren. In der dreizügigen Schule würden nun 220 Mädchen und Jungen von der ersten bis vierten Klasse unterrichtet.
Staunen über den neugestalteten Schulhof
Sowohl Dorothea Raabe als auch die Schüler erinnerten sich, dass im alten Gebäude zu ihrer Zeit manche Räume anders genutzt wurden, nahmen die baulichen Veränderungen in Augenschein, staunten - trotz der Dunkelheit - über den neugestalteten Schulhof. Sie besichtigten auch den Neubau aus den 1970er Jahren, in dem sie ihre letzten Schuljahre verbracht hatten.
Anschließend aßen die ehemaligen Klassenkameraden in der "Altmärkischen Kaffeestube" Abendbrot und fanden noch Gelegenheit, um Erinnerungen auszutauschen. Es sollte auch nicht das letzte Klassentreffen gewesen sein, man wolle, wenn möglich, sich nun alle fünf Jahre wiedersehen.