Sommerferien Kinder lernen in Dorf im Kreis Stendal den Pferde-Alltag kennen
Der Pferdesportverein „Richtig reiten reicht“ Düsedau hat eine Ferienfreizeit veranstaltet. Vier- bis zwölfjährige Kinder konnten sich mit ihren Lieblingstieren beschäftigen und in den Pferde-Alltag eintauchen.

Düsedau - Inzwischen ist die Ferienfreizeit zwar schon wieder Geschichte, aber eine, die nachwirkt – und zwar positiv und erinnerungsreich. Und das nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei denen, die alles organisiert und durchgeführt haben.
„Wir haben in den Jahren dazugelernt“, so Heike Behrendt, Trainerin und Mit-Organisatorin der Ferienfreizeit. Alles sei besser organisiert gewesen – besser und ein wenig anders.
Der Pferdesportverein Reitwerkstatt „Richtig reiten reicht“ Düsedau existiert seit 2017 und resultiert aus der Reitleidenschaft von Luise Behrendt, deren Herz für die Vielseitigkeit im Pferdesport schlägt. Einen Teil der Familie hat sie angesteckt, allen voran ihre Mutter Heike Behrendt. Somit wurde aus der ehemaligen Tischlerwerkstatt eine Reitwerkstatt – nicht nur zur Freude der Familie, denn dort leben viele Kinder ihre Reitleidenschaft aus. Die Ferienfreizeit, die jedes Jahr im Sommer stattfindet, bietet den Kindern die Möglichkeit, sich viel intensiver mit ihren Lieblingstieren – den Pferden – zu beschäftigen, den gesamten Pferde-Alltag kennenzulernen.
Während die vier- bis achtjährigen Kinder „nur“ tagsüber in Düsedau sind, dürfen die Acht- bis Zwölfjährigen dort übernachten.
Was alle eint? Neben Reiten, Voltigieren und Staunen werden auch Tätigkeiten erlebt, die nicht immer zu den beliebtesten gehören. Vom Hufe auskratzen über Futterkontrolle, bis hin zum Absammeln der Pferdeäpfel: alles gehört dazu und wird in Gemeinschaft durchgeführt.
Luise Behrendt und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter lassen sich allerdings auch außer-alltägliche Aktivitäten einfallen. Schatzsuche, Geländeprüfung, ein Waldbesuch inklusive Försterbegleitung – den Bezug und die Liebe zur Natur intensivieren, der Besuch auf einem Bauernhof wurde ebenso interessiert aufgenommen.
Auch wenn die Praxis meistens interessanter scheint, kommt die Theorie keinesfalls zu kurz. Interessant gestaltet, bereitet auch sie jede Menge Freude. Und so lernten die Kinder die Körperteile des Pferdes kennen, erfuhren viel über die Ernährung ihrer Lieblingstiere und –auch ganz wichtig- lernten die Giftpflanzen kennen und meiden.
Neben ausreichend Bewegung wurde auch die Feinmotorik geschult. Künstlerin Caterina Behrendt zeigte den Kindern Drucktechniken und brachte sie mit Batik in Kontakt.
In sehr guter Erinnerung sind bei den meisten Kindern die Kutschfahrten geblieben und die Geisternacht. „Man hatte das Gefühl, es spukt wirklich im Dorf“, lacht Heike Behrendt und freut sich darüber, mitzuerleben, wie die Kinder sich entwickeln. „Diese Gemeinschaft und die Arbeit mit und an den Pferden stärkt das Sozialverhalten und auch das Selbstbewusstsein“, ist sie sicher. Die Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen, bleiben in der Bewegung und bekommen einen wichtigen Bezug zur Natur.
Am Abend wurde kontrolliert, ob die Koppeln in Ordnung sind, denn „Pferde leben in einer Herde, sie zanken auch mal – wie in einer Familie eben“, so Heike Behrendt.

Am Ende der Ferienfreizeit gab es eine Aufführung für Eltern und Großeltern. Da wurde dann gezeigt, was gelernt werden konnte. Akrobatik, Menschenpyramiden, reiten nach Musik und Voltigierkunst – ein wunderbarer Abschluss einer kreativ-aktiven Ferienfreizeit.
„Das sind natürlich für uns als Durchführende zwei anstrengende Wochen“, macht Heike Behrendt abschließend deutlich. „Aber wenn wir erleben, wieviel Freude es den Kindern bereitet und so viel Dankbarkeit von ihnen erfahren, ist es jede Anstrengung wert.“