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Kindermusical Kirche mild bis extra würzig

Ohrwurmalarm löste das evangelische Musicalprojekt Altmark in der Nicolaikirche aus. Mit dem Musical "Max und die Käsebande".

Von Jana Henning 29.05.2016, 16:00

Osterburg l„Also, das ist hier immer alles total ernst bei uns“, doch Ronja Thiel hat dabei einen Blick, der nicht recht zu den Worten passen will. Dabei legt die 15-Jährige den Kopf langsam schief, erhält einen leichten Schubser von Bassistin Julia-Sophie Hänsel und die Mädchentraube bricht in Lachen aus. Eines der Sorte „Achtung ansteckend!“ schallt am Sonnabendnachmittag durch die St. Nicolaikirche. Pure Freude über den gerade eben erfolgreich absolvierten Auftritt im Kindermusical „Max und die Käsebande“ und – „na klar doch“ – Erleichterung bricht sich Bahn.

Seit elf Jahren ist die diesmal als Jean Paul Roquefort auf der Bühne Agierende im evangelischen Musicalprojekt Altmark aktiv. In diesem Jahr sei der Spaß nicht größer oder besser, aber anders – das schon, schaut sie sich Bestätigung suchend um. Und erhält diese uneingeschränkt: Von Molly Appenzel (Finja Günther), Seppi Blauschimmel (Luise Ahl), Jacky Chester (Wiebke Seehaus), Francois Camenbert (Lea Nina Liedloff), Luigi Parmigiano (Rike Thiel) und Antje Edamer (Michaela Folder). Als Teilnehmer des internationalen Käsekongresses stehen sie im Mittelpunkt des Musicalgeschehens, beweisen mit ihrer zu den Käsesorten passenden landestypischen Kleidung Geschmack; sorgen mit Textpassagen im Akzent der Herkunftsländer für Lacher im etwa 200-köpfigen Publikum.

Von Lampenfieber keine Spur – auch nicht bei der Käsebande. Der clever aufmüpfige Anführer Max (Lena Wallwitz) und seine Kumpels Pit (Lasse Krebber), Olaf (Anton Arntz) und Manni (Hardy Falkner) wittern auf dem Kongress fette Beute.

Auf ihrem gefräßigen Weg lassen sich die Nager weder von Mäusebussard Waldemar (Charlotte Buness) noch von Kater Schnurr (Jakob Günther) stoppen und so endet die kleine Gaunerei in einem ganz großen Coup. Scheinbare Widersacher lassen Gegensätze mal außen vor und verbrüdern sich stattdessen. Das gemeinsame Ziel: Vielfalt statt Einheitsbrei! Also auf zu den machthungrigen Geldgeiern Yogi Yoghurt (Felicitas Schwesig) und Rolly Harzer (Frauke Schwesig) und die Massenproduktion beenden. Die Losung: „Mit List und Tücke zieh’n wir aus, werfen die Tyrannen raus“. Don Mascarpone (Eva Mertens) wechselt samt Milchfabrik auf die Seite der Revoluzzer – Prinzessin Mozarella (Hanna Mathilda Bergmann) ist befreit und wird von König Kurt (Christian Müller) zur neuen Regentin gekürt.

Live-Band, Mäuse- und Käsechor sorgen zeitgleich unter Leitung von Kreiskantor Friedemann Lessing mit starker Stimme und Spielleidenschaft für ein stimmungsvolles Bühnenstück. Eines, das bei allem Humor eine wichtige Botschaft transportieren soll: „Wenn es vielfältig wird, wird es erst interessant“, hält Pfarrerin Claudia Kuhn ein Plädoyer für Toleranz und Wertschätzung Anderer. Vielfalt gelte es als Bereicherung zu entdecken und dies solle mit dem Stück gefördert werden.