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Medizinische Versorgung Neues Ärztehaus in Wittenberge für drei bis vier Arztpraxen in Vorbereitung

Die Stadt Wittenberge richtet ein denkmalgeschütztes Gebäude aus dem Jahr 1911 kostenaufwendig als Ärztehaus her. Sie will damit der schwierigen medizinischen Versorgungslage begegnen.

Von Karina Hoppe 06.10.2023, 13:53
Die Sanierung des künftigen Ärztehauses in Wittenberge an der Elbe (Prignitz) beginnt in Kürze, es soll Anfang 2025 fertig sein.
Die Sanierung des künftigen Ärztehauses in Wittenberge an der Elbe (Prignitz) beginnt in Kürze, es soll Anfang 2025 fertig sein. Foto: Stadt Wittenberge

Wittenberge - In Wittenberge entsteht ein neues Ärztehaus. Darüber informieren Wittenberges Bürgermeister Oliver Hermann, der Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Wittenberge (WGW), Torsten Diehn, und der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Prignitz, Karsten Krüger.

„Das Projekt Ärztehaus in der Rathausstraße 40/42 ist das Herzstück unserer Kampagne, um Ärzte in die Region und nach Wittenberge zu locken. Damit gehen wir nun in die Offensive,“ so der Bürgermeister.

„Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Kommune ein Ärztehaus errichtet. Mit diesem Schritt wollen wir es Ärzten so leicht wie möglich machen, sich hier in Wittenberge anzusiedeln“, sagt Hermann. So gebe es für interessierte Mediziner die Möglichkeit, sich selbstständig niederzulassen, aber auch in die Anstellung zu gehen. „Viele junge Ärzte wollen lieber in ein Beschäftigungsverhältnis, als sich niederzulassen. Das ist ein Trend unter den Ärzten,“ bestätigt Karsten Krüger, Geschäftsführer der Kreiskrankenhaus Prignitz GmbH. Er begrüßt die Entscheidung, dass Wittenberge das Gebäude entwickelt und sieht es als Chance für die ambulante ärztliche Versorgung. „Mit dem Gesundheitszentrum in Wittenberge sind wir als gemeinnützige GmbH bereits in der Elbestadt aktiv und können als Partner eine Anstellung von Ärzten im neuen Ärztehaus ermöglichen.“

Wittenberges Bürgermeister nennt als dritte Option auch die Möglichkeit einer Leihpraxis. Ärzte können sich so die Anschaffungskosten sparen und ohne großes Risiko mit dem Praktizieren beginnen.

Als Grund für diesen offensiven Schritt benennt Hermann die schwierige hausärztliche und zahnärztliche Versorgungslage. Vor knapp zwei Jahren wurde das Thema im Rathaus in Abstimmung mit den Stadtverordneten zur Chefsache gemacht. Auch die Idee des Ärztehauses reife schon länger, der Bauantrag wurde Anfang 2023 gestellt. Denn nicht nur die Prignitz habe einen Ärztemangel, es sei ein flächendeckendes Problem und da müsse man neue Wege gehen. In diesem konkreten Fall: Ein Bauprojekt in dieser Größenordnung zu starten, ohne bereits mögliche Mieter für das Ärztehaus gebunden zu haben. „Wir müssen in Vorleistung gehen. Es ist zwar ein Risiko, aber ich bin optimistisch,“ ergänzt Wittenberges Bürgermeister. Die Stadt Wittenberge befinde sich derzeit in Gesprächen mit interessierten Ärzten.

Die WGW hat das denkmalgeschützte Gebäude in der Rathausstraße aus dem Jahr 1911 bereits 2017 erworben und mit Städtebaufördermitteln in Höhe von 300000 Euro gesichert. Mitte November sollen die Sanierungsarbeiten starten. Im neuen Ärztehaus seien derzeit drei große Einzelpraxen angedacht, aber auch vier kleinere wären denkbar. Ansprechpartnerin für Interessenten ist Antje Kranz von der Stadt, Telefon 03877/951108, E-Mail a.kranz@wittenberge.de