Müll Reifen, Dachpappe und Keramik verkippt
Ordnung und Sauberkeit lassen in der Stadt Egeln weiterhin zu wünschen übrig
Egeln
Von René Kiel
Bürgermeister Reinhard Luckner (UWGE) sagte in der Ratssitzung am vergangenen Mittwochabend, dass es in der Klostersiedlung in Egeln Leute gebe, die ihr Grüngut mit dem Fahrrad zum Friedhof oder an andere Stellen in der Stadt bringen. Dabei hätten sie für 18 Euro im Jahr die Möglichkeit, das Zeug in einer braunen Tonne ordnungsgemäß und ohne großen Aufwand zu entsorgen.
„Grauen“ an der Bode
Gerhard Beikirch (SPD-Fraktion) sprach den schlechten Zustand des Bodeumfeldes in Egeln an. Wenn man auf der Bodebrücke stehe und nach links schaue, komme einem das Grauen. „Das gehört zum Stadtbild. Da schaut jeder hin“, sagte er.
„Leider können wir nicht mehr kontrollieren, wofür die Gelder verbraucht werden“, sagte Beikirch in Anspielung auf den Unterhaltungsverband „Untere Bode“, dessen Arbeiten in der Egelner Mulde nun nicht mehr die Verbandsgemeinde bezahlt, sondern die Acker- und die Grundstücksbesitzer. Bei der Bode treffe das aber nicht zu, stellte Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Stöhr (UWGE) klar. Aufgabe des Verbandes sei es, sich um die Gewässer zweiter Ordnung zu kümmern. Dazu gehöre die Bode nicht.
In diesem Zusammenhang teilte der Bürgermeister mit, dass es am 21. April, 9 Uhr, die nächste Deichschau geben werde. „Da werden wir das Problem Bode ansprechen“, versicherte Luckner. „Dieses Mal schauen wir uns unsere Strecke genau an“, sagte Stöhr. Der Deich an der Borde sei in Ordnung.
Die Mitarbeiterin des Bauamtes, Ines Kuhn, machte darauf aufmerksam, dass für die Bode nicht immer der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) Sachsen-Anhalt verantwortlich sei, sondern auch die Stadt müsse teilweise den Uferbereich pflegen.
Schwerpunkt in der der Feldflur
Joachim Klietz (CDU) teilte mit, dass in der Feldflur, konkret am Cochstedter Weg, schon seit längerer Zeit immer noch illegal verkippter Müll liegt.
„Man kann sich gar nicht vorstellen, was von einigen Bürgern so alles entsorgt wird“, sagte der Bürgermeister. An einer Stelle habe man vierzehn alte Autoreifen gefunden. Anderswo sei Dachpappe und ausrangierte Badkeramik in die Wildnis gekippt worden. „Wir finden alle 14 Tage Wasch- oder Toilettenbecken“, so Luckner.
Auch im Wäldchen an der Netto-Kreuzung liege ständig Unrat. Für die Beräumung gehe eine halbe Woche der Arbeitszeit eines Mitarbeiters des städtischen Bauhofes drauf, fügt das Stadtoberhaupt hinzu. Das kann der Bürgermeister nicht verstehen. Denn es gebe im Salzlandkreis die Möglichkeit, jede Art von Müll ordentlich zu entsorgen, zum Beispiel auf dem Wertstoffhof in Wolmirsleben. „Doch das kostet Geld“, sagte Stöhr.
CDU-Fraktionschef Friedrich Bollmann lobte die Kollegen vom Bauhof, dass sie den Dreck des Winterdienstes schnell beseitigt hatten.
Der Fraktionschef von Bündnis 90/Grüne, Reinhard Köpke, schlug eine erneute Müllsammelaktion vor. „Die Monate April und Mai können wir wegen Corona abhaken“, sagte Luckner. Es stehe jedem frei, Müll einzusammeln und zu deponieren. Der Bauhof hole ihn dann ab.