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Soziokulturelles Zentrum AfD rudert bei Salzwedels Club Hanseat zurück

Aufatmen im Hansa: Nach mächtigem Gegenwind hat die AfD in Salzwedel ihren Kürzungs-Antrag für Zuschüsse zurückgezogen, der den Club hätte in Bredoullie bringen können.

Von Alexander Rekow Aktualisiert: 31.01.2024, 15:06
Das Licht bleibt an: Die AfD rückt von ihren Kürzungsplänen ab.
Das Licht bleibt an: Die AfD rückt von ihren Kürzungsplänen ab. Foto: Alexander Rekow

Salzwedel. - Wurde der öffentliche Gegenwind der AfD etwa zu groß? Zumindest haben die Mitglieder der Salzwedeler Fraktion die Reißleine gezogen und ihren Antrag, der das Hanseat in finanzielle Bedrängnis gebracht hätte, zurückgezogen.

„Wir haben uns darauf geeinigt“, sagt Hanns-Michael-Kochanowski von der Salzwedeler AfD zum Hintergrund. Er zog das brisante Papier am Montagabend beim Finanzausschuss vom Tisch.

Lesen Sie hier: AfD rüttelt an Salzwedels Club Hanseat

Das Hanseat sei über die Grenzen Sachsen-Anhalts hinweg bekannt und touristisch wichtig für Salzwedel, ein Marketing-Leuchtturm. „Wir wollen dieses Haus nicht kaputtmachen“, bekräftigt Kochanowski. Damit nimmt er Bezug auf die Worte des Hansa-Chefs Marian Stütz, der warnte, dass die Kürzungen der städtischen Zuschüsse von 49.000 auf lediglich 6.000 Euro das Aus für den Club bedeuten würden. Weitere Medien griffen das Thema schließlich ebenfalls auf.

Dem Verein Hanseat schwappte nach der Volksstimme-Veröffentlichung des AfD-Papiers eine Welle der Solidarität entgegen. Mitglieder mehrerer Salzwedeler Vereine stellten sich demonstrativ hinter das Hanseat, darunter Ivonne Ritter-Findeisen vom Offenen Kanal Salzwedel oder auch Florian Lahmann von den Kickerfreunden. Alle hoben die Wichtigkeit des Hauses für die Kultur im Altmarkkreis und insbesondere die Hansestadt hervor. In den sozialen Medien formierte sich zudem Widerstand gegen den AfD-Antrag.

Die Vernunft hat gesiegt.

Marian Stütz, Hanseat e.V.

Und nicht nur dort. Wenige Tage nach der Veröffentlichung trafen sich die Mitglieder des Salzwedeler Kulturausschusses, um fraktionsübergreifend deutlich ihre Rückendeckung zum soziokulturellen Zentrum zum Ausdruck zu bringen. Ebenso der Bürgermeister der Hansestadt, Olaf Meining: „Ich sage unmissverständlich: Es muss bei diesem Zuschuss bleiben!“ Denn daran sind auch die Zuwendungen vom Landkreis gekoppelt. Fällt eine weg, dann die andere ebenso.

Kultur: Salzwedels Bürgermeister und Stadträte geben Hanseat Rückendeckung

„Die Vernunft hat gesiegt“, freut sich Hansa-Chef Marian Stütz über die für das Haus positive Nachricht: „Man ist erleichtert.“

Eine finale Entscheidung bei der Stadtratssitzung am 14. Februar ist damit hinfällig.