Engagement in Ostdeutschland Ausgezeichnet - Salzwedeler bei Union Berlin in Alter Försterei
Zwei Salzwedeler Vereine haben in der Alten Försterei bei einer Preisverleihung abgeräumt und fahren mit 10.000 Euro zurück in den Norden Sachsen-Anhalts.
Salzwedel - Zwei Salzwedeler Vereine haben beim Engagementwettbewerb „machen!2023“ abgeräumt. Sowohl der Bürgermeisterhof-Verein, der sich für den Erhalt des historischen Fachwerk-Ensembles im Stadtkern einsetzt, als auch die Kultur-Nische mit der darin beheimaten Szene Salzwedel, die queeren Menschen Raum gibt. Die Vereine dürfen sich über jeweils 5000 Euro freuen.
„Wir freuen uns, dass nun pünktlich zum ersten Geburtstag der queeren Szene die Sanierungsarbeiten in der Kultur-Nische losgehen können“, sagt Yulian Idee im Nachgang der Preisverleihung zur Volksstimme. Die Szene wolle an den nun kommenden drei Sonnabenden jeweils von 10 bis 16 Uhr mit Bauseminaren unter Anleitung des Lehmbauers Achim Demant die Kenntnisse erwerben, ihre Räumlichkeiten in der Kultur-Nische dem alten Fachwerkgebäude entsprechend aufzuwerten. „Alle queeren und nicht-queeren Leute, die sich für Lehmbau interessieren, sind herzlich eingeladen dazuzustoßen.“ Auch sonst sollen die Räumlichkeiten der queeren Szene um szenetypische Literatur erweitert werden. Nicht weniger als ansprechende Räumlichkeiten für queere Menschen der Altmark sollen in der Kultur-Nische entstehen. Zwar trifft man sich dort heute schon regelmäßig, doch soll das Potenzial in der KuNi, wie es im Salzwedeler Jargon heißt, ausgeschöpft werden.
Historisch: Uralter Wachturm im Bürgermeisterhof wird sichtbar
Ausschöpfen möchte man auch das gewaltige Potenzial der historischen Bürgermeisterhofs an der Burgstraße, welches sich der gleichnamige Verein auf die Fahnen geschrieben hat. Mit Geld- und Materialspenden sowie unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden sind die Helfer aus Altmark und Wendland schon ein großes Stück vorangekommen. Wände konnten gesichert, historisches Fachwerk erhalten und das Gemäuer wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Bei zahlreichen Veranstaltungen wie beispielsweise Wagen & Winnen haben sich viele Einwohner bereits ein Bild davon machen können.
Das ehrgeizige Projekt steht für ein besonderes Engagement in der alten Baumkuchenstadt, sind die Vereinsmitglieder für den Kauf des zusehens verfallenden Gebäudetraktes doch selbst in Vorkasse gegangen, um eine Begegnungsstätte für alle Kulturen entstehen zu lassen.
LGBTQ: Queere Szene trift sich in Kultur-Nische in Salzwedel
Die beiden Salzwedeler Vereine sind nun jeweils mit einem 5000-Euro-Preis ausgezeichnet worden für ihre Ideen und ihr Engagement in der ländlichen Region Ostdeutschlands.
Ausgezeichnet wurden die Vereine in vier Kategorien in der Alten Försterei, dem Stadion von Union Berlin. Für die Umsetzung der Ideen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt wurden insgesamt 500.000 Euro ausgeschüttet. 10.000 Euro davon gehen in den Norden Sachsen-Anhalts nach Salzwedel. Weitere Preisträger sind in Stendal und Blankenburg zu finden.