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Organisatorenteam auf der Suche nach Informationen zur Geschichte Barnebecker Wehr feiert 85-jähriges Bestehen

Von Oliver Becker 17.06.2011, 04:30

Barnebeck. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, sagt der Volksmund. Mit den Schatten sind sicher auch die Vorbereitungen gemeint, die eine Veranstaltung mit sich bringen. Doch als etwas Negatives sehen es die Feuerwehrmänner von der Löschgruppe Barnebeck nicht, denn sie verrichten diese Aufgabe mit Freude.

In diesem Jahr feiert die Freiwillige Feuerwehr Barnebeck ihr 85-jähriges Bestehen. An dem Wochenende 2./3. Juli soll dieses Jubiläum würdig begangen werden. Der Ablaufplan steht zwar schon, aber noch müssen verschiedene Aufgaben abgesprochen und erledigt werden.

Die Männer versammelten sich auch Mittwoch im Barnebecker Gerätehaus, um Details zu besprechen. Eines liegt den Männern allerdings etwas schwer im Magen. Die Frage nach dem Vorhandensein einer Feuerwehrchronik müssen die Männer um Löschgruppenführer Tobias Schindler verneinen. Bekannt sei nur das Jahr der Gründung. Alles andere seien Vermutungen, sind sich die Männer einig. Als erster Wehrleiter wird von Peter Winterhoff und Eckhard Albrecht der Barnebecker Otto Plettge benannt. Ganz sicher sind sich die beiden zwar nicht, aber vieles spreche dafür.

Jan Winterhoff holte eine Abschrift der alten Schulchronik von zu Hause. Aber auch in dieser lässt sich über die Historie der Wehr nicht viel finden. Meistens sind es die Negativmeldungen, die ins Auge stechen. So brannte 1864 die Scheune des Ackermannes Christof Riek nieder, 1868 das Wohnhaus des Gastwirts Kluth und ebenfalls im 19. Jahrhundert das Wohnhaus des Interimswirts F. Lange. 1891 stand das Armenhaus des Ortes und 1892 ein großes Gebäude mit drei Wohnungen in Flammen. Im Dezember 1912 züngelten die Flammen im Gehöft des Grundbesitzers Friedrich Fahrenkamp. 1921 vernichtete ein Feuer das neue Haus des Kaufmanns Hermann Ritter. Die Vielzahl der Brände in dem kleinen Ort muss die Gemeinde veranlasst haben, eine Feuerwehr zu gründen.

Ein Eintrag in der Schulchronik von 1929 vermerkt den Kauf einer Feuerwehrspritze durch die Gemeinde von der Firma Bräunert in Bitterfeld. Der Wert des Feuerwehrgerätes wird mit 2500 Reichsmark beziffert.

Einigkeit herrscht unter den Männern, als die Frage nach dem Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses am jetzigen Standort gestellt wird. "Es war im selben Jahr, als wir die neue Tragkraftspritze bekamen, nämlich 1961", weiß Eckhard Albrecht ganz genau. "Der Bau des Gerätehauses war gefordert, damit wir die Spritze überhaupt bekamen", ergänzte Peter Winterhof. "Für den kleinen Ort hatten wir eine recht große Truppe", so Lutz Winkelmann. "Wir waren und sind gut. Bei Wettkämpfen belegten wir immer die vorderen Plätze."

Zum Programm: Am Sonnabend soll unter den befreundeten Wehren ein kleiner Wettkampf absolviert werden. Eingeladen sind die Wehren aus Henningen, Andorf, Rockenthin, Hestedt, Kortenbeck, Langenapel und Nienbergen (Niedersachsen). Am Nachmittag führt ein Umzug mit der Ellenburger Feuerwehrkapelle zum Festzelt. Nach Kaffee und Kuchen gibt es Tanz mit der "New Way Band" aus Ahlum. Für Sonntag ist ein Frühschoppen mit der Band vom Vorabend geplant. Mittagessen wird aus der Gulaschkanone serviert. Die Dährer Wehr zeigt anhand eines Schrottautos, wie ein Rettungsspreizer im Ernstfall eingesetzt wird. Für die Kinder wird eine Springburg aufgebaut und einige Spiele angeboten. Gäste sind willkommen.