Umweltausschuss Bio-Kompost von der Mülldeponie
Bio-Kompost - ohne Zusätze außer Wasser - wird derzeit auf der Gardeleger Deponie Lindenberg hergestellt.
Gardelegen l Bis September 2013 war es die sogenannte Nachrottehalle der mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage. Dort wurde das Material aus der Intensivrotte noch einmal sechs Wochen gelagert. Im September 2013 wurde die Anlage unter anderem auch aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. Die Intensivrotte wurde gründlich gereinigt. Die Nachrotte hat nun quasi eine Nachnutzung gefunden. Dort stellt die Deponie Bio-Kompost her. Bisher noch in einem Probeverfahren.
Über den Stand der Probekompostierung konnten sich jetzt die Mitglieder des kreislichen Umweltausschusses informieren. Deponiegeschäftsführer Steffen Romatschke führte die Kommunalpolitiker über die Anlage. Verwendet werden zur Kompostierung ausschließlich unbehandelte pflanzliche Abfälle, wie Rasen-, Grün- und Strauchschnitt. Diese Abfälle werden kostenlos in den Betriebsstätten der Deponie entgegengenommen. Für den ersten Probelauf seien etwa 900 Tonnen Grünschnitt verwendet worden. Die ersten 280 Tonnen seien abgesiebt. „Wie gesagt, ohne jegliche Zusätze, nur Wasser“, betonte Romatschke. Bevor die Vermarktung in Angriff genommen werden könne, müssten noch die labortechnischen Untersuchungen abgeschlossen sein. „Wir warten auf die Laborergebnisse“, so Romatschke. Aber es sehe insgesamt recht gut aus. Danach soll die Erde an Landwirte oder Privatpersonen abgegeben werden. „Die ist auch als Düngemittelersatz nutzbar“, erläuterte Romatschke.
Mit diesem Vorhaben will die Deponiegesellschaft die Einnahmen erhöhen. Bisher werde der Grünschnitt an eine Privatfirma weggegeben, die dann die Kompostierung vornehme. „Wir haben hier eine Anlage, die wir nutzen können. Die Wertschöpfung können wir selbst übernehmen“, betonte Romatschke. Und die abgelieferten Grünschnittmengen seien in der Tendenz steigend, so dass auch für die nächsten Jahre mit ausreichendem Input zu rechnen sei. 2012 seien beispielsweise 4000 Tonnen abgeliefert worden, 2013 waren es 4900, 2014 schon 6100 Tonnen. Acht bis neun Wochen werden für den Kompostierungsprozess benötigt. Künftig soll die Herstellung von Kompost durchgängig stattfinden.
Das Probeprojekt hat federführend Martin Dippner, Mitarbeiter der Deponie, betreut.