Dreharbeiten Giftmord am Arendsee: Filmcamp für Große
Teilnehmer des ersten Erwachsenen-Workshops im Arendseer Filmcamp drehten einen Film über eine Betriebsparty mit bösem Ausgang.
Zießau l Zwölf Männer und acht Frauen, von denen einige ihre jugendlichen Kinder schon ins Jugendfilmcamp am Arendsee geschickt hatten, drehten am Wochenende ihren ersten gemeinsamen Film. Sie reisten aus ganz Deutschland und der Schweiz an, um einen Erwachsenen-Workshop in der Ferienanlage Zur Wildgans in Zießau zu absolvieren.
Während sich die Frauen unter Anleitung von Campchef und -Initiator Norman Schenk auf ihre Rollen als Schauspielerinnen und ihre Außendarstellung konzentrierten, feilten die Männer in Regie von Kameramann Till Eitner in zwei Teams an Storyboard und möglichen Kameraeinstellungen für die ausgedachten Szenen.
Unter ihnen war auch der Arendseer Uwe Walter, Vorsitzender des Filmstadt-Vereins und Hobbyfotograf. „Mich interessiert das ganze Metier sehr und es macht mir Riesenspaß, weiter in die Materie des Filmedrehens einzudringen“, erklärte er im Volksstimmegespräch.
Aus dem benachbarten Gladigau waren Mario Bannehr und Christine Neumann vom dortigen Laientheater dabei. „Wir filmen unsere Auftritte und wollen unsere Technik verbessern“, sagte Bannehr.
Ein guter Bekannter der Campmacher und engagierter Mitstreiter bisheriger Campsommer machte ebenfalls mit: Frank Weitereit aus Bad Bevensen, dessen Kinder auch schon erste Filmerfahrungen sammelten.
Das Letztere trifft auch auf einige der Frauen zu, deren Nachwuchs ebenfalls schon im Camp waren. „Jetzt wollen wir die Erfahrungen auch machen“, meinte eine der Darstellerinnen. Mit ihrem Beruf habe das Interesse weniger zu tun. Das trifft auch auf Erzieherin Melanie Wladimer, Marketingfachfrau Nicole Lesniewski oder Filialleiterin Doreen Wehr zu. Bei Autorin und Lektorin Nicole Zöllner ist schon eher ein Bezug zur Branche da. Aber sie alle wollen vor der Kamera stehen, an ihrem Profil und ihrer Außenwirkung arbeiten.
Für Alexander Klos, der für den MDR arbeitet, ist der Kurs eine gute Gelegenheit, in neue Bereiche hineinzuschnuppern und zugleich einen Fernsehbeitrag über das Jugendfilmcamp am Arendsee zu drehen. Der soll Mittwochabend 19 Uhr bei MDR regional zu sehen sein.
Und mit dem Drohnen-Profi Cesare Piro aus Großburgwedel knüpfte Till Eitner gleich den Kontakt in Sachen Dozent im kommenden Jugendfilmcamp.
Spaß an der Sache war allen anzumerken. Ob bei der Ideenfindung, dem Schreiben der Storyboards oder der Szenenbildung - jeder brachte sich mit ein und wirkte im Ensemble so, als sei das schon immer so.
Am Ende entstand ein Film über das bitterböse Ende eine Betriebsparty, die sogar in einem Giftmord gipfelte. Verschiedenste Charaktere spielten mit, persönliche Befindlichkeiten, Feind- und Freundschaften.
„Es war ein gelungenes Wochenende und als erster Erwachsenen-Film-Workshop auf jeden Fall Auftakt für weitere“, zog Norman Schenk ein erstes Fazit.
Denn die Art der Erwachsenenbildung solle ein weiterer Baustein für die Ganzjährigkeit des Unternehmens YouViesta GmbH sein.
Weitere Bestandteile sind die Richtung der Educationscamps. Dabei wird auf die Zusammenarbeit mit dem Jahn-Gymnasium, der Jeetzeschule und weiteren Bildungseinrichtungen und mit Behindertenzentren gesetzt.
„Unsere Jugendfilmcamps Classic für die 16- bis 26-Jährigen und Starter für die 12- bis 15-Jährigen bleiben den Sommermonaten vorbehalten“, beschrieb Till Eitner. Dafür haben die Anmeldungen noch ein bisschen Zeit. Erst ab Februar gehe der Run auf die Plätze los.
Ab Ende Juni heißt es dann zum mittlerweile siebenten Mal „Klapp: Dein Film in einer Woche!“ Dann produzieren die jungen Teilnehmer aus aller Welt und Deutschland ihre Kurzfilme in ihren Teams unter professioneller Anleitung der Dozenten für Schauspiel, Kamera, Regie und Drehbuch. Zusätzlich gibt es Workshops in Szenenbild und Setdesign, Lichtgestaltung, Game-Art und 3D-Animation, Maskenbild, Stunt und Drohnenfliegen.
„Ganz wichtig ist uns bei allem der lokale Bezug – wir nutzen die Gegebenheiten und die Objekte vor Ort, haben große Unterstützung der lokalen Verantwortlichen und dazu von vielen Mitstreitern“, betonte Norman Schenk ebenso wie Till Eitner.