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Langenapeler planen Hallenbau sowie Maschinenkauf Futtermittelhersteller will weiter investieren

Von Peter Hintze 22.07.2011, 04:27

Momentan ist es ruhig in den Fertigungshallen des Langen-apeler Winterfutterherstellers Erdtmann. Doch schon bald spucken die Maschinen Meisenknödel und Co. im Minutentakt aus. Das Unternehmen will in eine neue Halle sowie Maschinen investieren, erfuhr Landrat Michael Ziche im Rahmen seines Besuchs in der Produktionsstätte an der Straße der Freundschaft.

Langenapel. Der Langenapeler Futtermittelhersteller Erdtmann hat Expansionspläne. Auf einer Fläche neben der bestehenden Produktionsstätte soll eine Halle gebaut werden. Außerdem will das mittelständische Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Winterfutter spezialisiert hat, neue Maschinen, unter anderem zum schnelleren Verpacken von Heu und Stroh, kaufen. Das nahm Landrat Michael Ziche in dieser Woche während eines Besuchs in Langenapel erfreut zur Kenntnis. Die Investition wolle er wohlwollend be- gleiten.

Firmenbegründer Joachim Erdtmann und dessen Sohn Burkhardt führten den Chef der Kreisverwaltung durch die Produktionshallen und zeigten ihm eine Auswahl der an der Straße der Freundschaft entstehenden Produkte. 18 sind es, die bundesweit vertrieben werden, berichtete Burkhardt Erdtmann, der gemeinsam mit seinem Bruder Frank das Werk seines Vaters auf dem einstigen LPG-Gelände fortführt. Mit Erfolg: Zu Erdtmanns Kunden gehören Supermarkt- und Drogerieketten zwischen Hamburg und München.

"Wir haben mit nichts angefangen", erinnerte sich Joachim Erdtmann an die ersten Jahre als selbständiger Großhändler. Mit dem Vertrieb von Erde und Futter habe er 1990 begonnen, die Winterfutterproduktion sei 1998 dazugekommen. Die ersten Jahre seien schwierig gewesen, erzählte der aus Pommern stammende Senior.

Ihn treibt es trotz seiner mehr als siebzig Lenze fast täglich auf das Firmengelände. "In der Saison steigt er auch mal mit auf den Gabelstapler und hilft beim Beladen", erzählte Burkhardt Erdtmann, im Unternehmen für die Logistik zuständig. Bruder Frank zeichnet unter anderem für den Ankauf des Futters verantwortlich. 180 bis 200 Lkw-Züge bringen die Ware zu den Kunden, darunter die Drogeriekette DM und neuerdings Kaufland.

Momentan ist es noch relativ ruhig in den Werkshallen, in denen sonst aus Rindertalg, Sonnenblumen, Weizen und Nüssen Ringe und Knödel für die gefiederten Wintergäste gefertigt werden. Doch das wird sich schon bald ändern. Von September bis Januar ist Hochsaison. Dann gesellen sich zu den elf ganzjährig Beschäftigten auch noch 20 bis 30 Saisonkräfte. Sie verarbeiten etwa 900 Tonnen Sonnenblumenkerne und rund 800 Tonnen Weizen sowie Nüsse. Der in 15000-Liter-Tanks lagernde verflüssigte Talg sorgt für die Festigkeit.

"70 Meisenknödel pro Minute", so Erdtmanns Senior, kann die Maschine ausspucken. Stolz ist Burkhardt Erdtmann darauf, dass seine Kinder den Fortbestand der Firma sichern wollen.

Neu ins Programm aufgenommen hat das Unternehmen Sommervogelfutter, erklärte Burkhardt Erdtmann. Das Geschäft mit Vogelsand sei hingegen eingeschlafen. Außerdem werde neuerdings Heu verpackt, sagte er.

Die Rohstoffe für das Futter kommen größtenteils aus der Region - der Weizen aus Dähre, das Heu unter anderem aus Dambeck. Aus Südländern werden Sonnenblumenkerne angekauft.

Sorge bereitet den Futtermittelhändlern der Anstieg der Preise sowie der Flächenverlust infolge der Energiepflanzenproduktion für die Biogasanlagen, erfuhr der Landrat. Allein die Nüsse, so der Senior, hätten sich innerhalb eines Jahres enorm verteuert. Kauften Erdtmanns den Rohstoff zur letzten Saison für 0,75 Euro pro Kilogramm, so müssen sie in diesem Jahr bereits 1,20 Euro für dieselbe Menge auf den Tisch legen.