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Nettgau Glunz setzt weiter auf Haustarif

Im Nettgauer Glunz-Werk wird ein Streik immer wahrscheinlicher. Gewerkschaft und Unternehmensleitung beharren auf ihren Positionen.

Von Walter Mogk 28.04.2016, 03:00

Nettgau l Im Tarifstreit bei der Glunz AG bleiben die Fronten vor Ablauf des von der Gewerkschaft gesetzten Ultimatums am 4. Mai verhärtet. Die Geschäftsleitung des Holzwerkstoffherstellers halte an ihrer ursprünglichen Forderung nach einer Haustarifvereinbarung fest, deren „Konditionen die Bedingungen des Branchenumfeldes realitätsnäher abbildet als der bisherige Flächentarifvertrag der IG Metall“, teilte Glunz-Pressesprecherin Diane Langnickel gestern mit.

Die Tarifbindung hatte das Unternehmen deshalb aufgekündigt, die Gewerkschaft verlangt die Rücknahme dieses Schritts und droht sonst mit Urabstimmung und unbefristeten Streiks.

Die Glunz AG, in deren Werk in Nettgau mehr als 300 Mitarbeiter beschäftigt sind, zeigte sich zugleich verhandlungsbereit, was die Ausgestaltung der Konditionen der angestrebten Haustarifvereinbarung angeht. Es gehe um eine „standortübergreifende Harmonisierung der Lohn- und Gehaltssystematik mit gleichzeitiger Anpassung der Konditionen an das regionale Wettbewerbsumfeld der Holzwerkstoffbranche“, erklärte das Unternehmen.

Um die Wettbewerbsfähigkeit der fünf Produk- tionsstandorte in Deutschland nachhaltig zu stärken, sei man auch weiterhin bereit, gezielte Investitionen vorzunehmen. „Demgegenüber sehen wir die geplante Haustarifregelung als mitarbeiterseitigen Beitrag zur langfristigen Standort- und Beschäftigungssicherung“, betonte Glunz-Vorstand Jan Bergmann. Die Gewerkschaft, die in Nettgau bereits zweimal zu Warnstreiks aufrief, verweist dagegen auf jährliche Einkommenseinbußen von 3000 Euro bei einer Mehrarbeit von 70 Stunden im Jahr für die dortigen Mitarbeiter, die man nicht hinnehmen werde.