Brunauer Folkloregruppe feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen In Tracht und mit "Holtentüffeln" auf der Bühne
Mit Tracht und Holtentüffeln, Tanz, plattdeutschen Liedern und Gedichten treten die Frauen der Folkloregruppe Brunau auf. In diesem Jahr feiert der Verein sein 30-jähriges Bestehen.
Brunau l Nicht alle können sie "plattsnacken", aber singen, das können sie allemal - die Frauen der Brunauer Folkloregruppe. Seit 30 Jahren gibt es die Gruppe, die sich ganz der Pflege der altmärkischen Sprache und Tradition verschrieben hat. Gegründet hatte sich die Folkloregruppe vor 30 Jahren relativ spontan. "Am 10. Februar 1982 feierte Margot Schulz aus Brunau ihren 50. Geburtstag. Einige Frauen aus der Beeser Straße und vom Sportplatz stellten ein Programm auf. Und aus dieser Gruppe entstand dann die Folkloregruppe", erzählt Jutta Willmitzer, die seit rund drei Jahren den Verein leitet. Bei dem zweiten Auftritt der Brunauer Frauen 1982 im Ort, da sah auch die heutige Leiterin die Gruppe zum ersten Mal. "Ich habe sofort gedacht: Das wäre doch auch etwas für dich", erinnert sie sich. Daraufhin schloss sie sich den anderen Brunauer Frauen an.
Zusammen haben die Folklorefrauen in den vergangenen Jahren viel erlebt. "Gerne erinnere ich mich an eine Fahrt 1983 oder 84 im eiskalten Winter. Wir fuhren mit einem Aufbaubus der LPG nach Wittenberge und es war schrecklich kalt. Unsere Helga hatte Stullen mitgebracht. Ich sehe sie noch heute vor mir mit dem Korb in der Hand", erzählt Jutta Willmitzer. Aber nicht nur nach Wittenberge fuhren die Frauen in den vergangenen 30 Jahren. Auch nach Österreich ins Tiroler Land, nach Herrmannsburg oder nach Magdeburg wurden sie schon eingeladen. Und bei vielen der Treffen lernten die Brunauerinnen oft andere Folkloregruppen kennen und blieben meist nach den Veranstaltungen noch in Kontakt mit diesen. "Besonders mit der Trachtengruppe aus Herrmannsburg haben wir eine sehr gute Verbindung. Schon zu DDR-Zeiten wurde der Kontakt geknüpft", so Jutta Willmitzer. Auch zu anderen Folkloregruppen aus dem Altmarkkreis Salzwedel haben die Brunauer Beziehungen, wie zum Beispiel zu den "Deelenpettern" und "Hahnenfoat".
Verglichen werden wollen sie aber nicht gerne mit den Tanz- oder Musikgruppen. "Wir sind keine Tanzgruppe und auch kein Chor, sondern eine Folkloregruppe, die die altmärkische Sprache und Kultur mit Liedern, Gedichten und Tänzen pflegt", betont Willmitzer.
Zum Repertoire der Frauen gehören altmärkische Lieder auf Platt- oder Hochdeutsch, die allesamt aus der Feder des Heimatdichters Fritz Hagen stammen. Aber auch zahlreiche Tänze hat die Folkloregruppe im Programm, dazu gehören zum Beispiel der "Holtentüffel-Tanz", "Haberstroh", "Goldpolka" und "Bohnenpott". "Viele Tänze haben wir selbst erfunden oder aus alten Anleitungen gelernt", erzählt die Leiterin der Gruppe stolz. So wird der "Holtentüffel-Tanz" nur von den Brunauerinnen aufgeführt, mit originalen "Holtentüffeln" (Holzpantoffeln). Aber auch eine Modenschau gehört zu dem Unterhaltungsangebot der Gruppe. "Viele haben dafür bei sich in alten Truhen gewühlt und so kam einiges zusammen", so Willmitzer.
Insgesamt 20 Mitglieder zählt die Folkloregruppe derzeit. Das älteste Mitglied, das aber nicht mehr mittanzt, ist Elisabeth Mollenhauer mit 86 Jahren. Die Jüngste unter den Frauen ist die 17-jährige Kim Hohndorf.