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Öffentliche Führung Junge Archäologen der Altmark graben Siedlung bei Rockenthin aus

Die Jungen Archäologen der Altmark setzen ihre Ausgrabung bei Rockenthin fort. Sie haben bereits einige spannende Funde gemacht, die sie am Montag der Öffentlichkeit präsentieren wollen.

04.08.2023, 08:00
Die Jungen Archäologen setzen ihre Ausgrabung einer Siedlung aus der römischen Kaiserzeit  bei Rockenthin fort.
Die Jungen Archäologen setzen ihre Ausgrabung einer Siedlung aus der römischen Kaiserzeit bei Rockenthin fort. Fotos: Junge Archäologen

Rockenthin (vs/me) - Die Ausgräber haben ihre Zelte wieder in einem kleinen Wäldchen unweit der Grabungsstelle aufgeschlagen. Es ist bereits die fünfte Ausgrabungskampagne bei Rockenthin. Rund 15 Vereinsmitglieder und Studenten sind momentan im Auftrag des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie damit beschäftigt, die Funde auf dem archäologisch sehr interessanten Gelände zu sichern. Im Vorfeld fanden interdisziplinäre Arbeiten statt. Unter anderem nahm das Landesamt eine geomagnetische Voruntersuchung und eine Schulung für ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger auf dem Areal der Fundstelle vor, informiert Vereinsvorsitzender Thomas Janikulla.

Keramikscherben, Tierknochen und Holzkohle

„Es konnten schon zwei große Grubenhäuser der jüngeren römischen Kaiserzeit (ca. 150-375 n. Chr.), die zum Arbeiten dienten und die wir schon vergangenen Jahr entdeckt haben, weiter ausgegraben werden“, informiert er. Darin kommen viele Keramikscherben (darunter auch verzierte), Holzkohle und Tierknochen, die als Abfall der Siedlungstätigkeit gedeutet werden, zum Vorschein. Zudem haben Ausgräber Spuren ehemaliger Holzpfosten, die Teile von Gebäuden gewesen sein könnten, dokumentiert. Einen neuen größeren Befund können sie noch nicht nachweisen, vermuten aber, dass er mit den Grubenhäusern im Zusammenhang steht. Besonders spannend: Darin wurde ein Eisenmesser gefunden.

Trotz des Regenwetters ist die Stimmung im Lager gut. „In diesem Jahr wird seit langem mal wieder selbst Mittagessen gekocht“, erzählt der Vorsitzende. Abends gibt es Entspannung und Geselligkeit beim Wikingerschach und an der Feuerschale. Alle Teilnehmer sind ehrenamtlich dabei, um zur archäologischen Erforschung der Altmark beizutragen, betont Thomas Janikulla.

Wer sich selbst ein Bild von der Ausgrabung, den Funden und dem Lagerleben machen will, ist herzlich eingeladen, am Montag, 7. August, ab 19 Uhr an einer öffentlichen Führung teilzunehmen.

Tristan Jobs legt mit dem Pinsel Scherben eines Gefäßes frei.
Tristan Jobs legt mit dem Pinsel Scherben eines Gefäßes frei.
Junge Archäologen
Teile eines aufwendig verzierten Gefäßes.
Teile eines aufwendig verzierten Gefäßes.
Junge Archäologen