Weihnachtsfeier im Dorfgemeinschaftshaus: Sangeslustige Weibsen führen Märchen von Schneewittchen auf Kaulitz: Zwerge kämpfen gegen königliche Missgunst
Die sieben Zwerge retteten Schneewittchen im Kaulitzer Wald vor der bösen Königin und einem brutalen Jäger. Die sangeslustigen Weibsen des Dorfes gaben das Märchen für die Gäste der Weihnachtsfeier. Tosender Applaus begeisterter Zuschauer belohnte sie für ein tolles Spiel mit Lokalkolorit und Witz.
Kaulitz l Beschaulich geht anders: Wenn die sangeslustigen Weibsen zu Kaulitz die Bühne betreten, heißt das Spannung, Spaß und Steilvorlagen mit Lokalkolorit. Schon wenn Märchenerzählerin Annette Neumann, die die Vertretung für die kurende Beate Förster mit Bravour meisterte, die Kaulitzer Wälder vor Freude, Trauer oder Gram rauschen lässt, ist das theatralischer Genuss.
Selbst der große Spiegel, dargestellt von Babette Stiller, gibt Anlass zum Schmunzeln: Er zerspringt dank Alufolie nicht, als die böse Königin alias Ilona Tietsche-Mustroff wütend hinein schlägt. In ihren drei abenteuerlichen Verkleidungen samt Masken ist diese Dame die Krönung, als sie ob der unschlagbaren Konkurrenz Schneewittchen flucht: "Himmel hilf mein neuer Hut!"
Apopos Schneewittchen, wunderschön gespielt von Ines Dreier. Als sie sich mit ihrem Retter Prinz Manni (Petra Schulz) nach allem Kampf gegen Missgunst und Neid im Tanze dreht, erklingt Ella Endlichs Titelmelodie aus dem Märchenfilm "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Und das rührt dann tatsächlich Klein und Groß im Kaulitzer Dorfgemeinschaftshaus.
Dort erlebten sie zuvor, wie die sieben Zwerge Horst (Silke Krüger), Frank (Kerstin Schilling), Jürgen (Anke Gerlach), Heiko (Bettina Ehrecke), Heiner (Cordula Seeger), Bernd (Kerstin Schulze) und Jens (Heidi Nowak) ihr Schneewittchen behüten, betrauern und schließlich mit dem Prinzen auf seinem (Stecken)Pferd ziehen lassen.
Ein Beispiel für die Kreativität der Drehbuchschreiberinnen Beate Förster und Annette Neumann waren auch die Bemerkungen der Zwerge beim Entdecken der Schneewittchenspuren in ihrem Waldhäuschen. So sorgte der Satz "Wer hat meine Bockwurst angebissen" für Lacher. Denn beim Abendesen wurde Bockwurst zum Kartoffelsalat serviert. Auch das "Glück-Auf"-Morgenlied auf dem Weg zur Arbeit im Berg und das "Sechs-Uhr-Abend-Lied" waren Hits, die mitgesungen und -geklatscht wurden. Den wahrlich verdienten Schlussapplaus erhielt sogar Jäger Britta Sadlowski, die zwar Schneewittchen nicht getötet hatte, aber doch etwas bös-schnoddrig be- merkt hatte: "Irgendein Reh wird dich schon beißen."
Zur Feier und Kaffee und Stollen begrüßt hatte Ortsbürgermeister Horst Bretschneider. Und auch der Weihnachtsmann kam zur Bescherung.