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Konzert „Musik hat den Auftrag zu heilen“

Tenor Björn Casapietra will mit seinem Konzert am Sonnabend mehr erreichen, als „nur“ für Unterhaltung zu sorgen.

Von Gesine Biermann 15.11.2024, 06:00
Björn Casapietra
Björn Casapietra Foto: privat

Salzwedel. - In der Altmark ist er kein Unbekannter. Hier hat der Tenor viele Fans. Und er kommt gern in die ländliche Region, sagt Björn Casapietra im Gespräch mit der Volksstimme: „Ich mag die Menschen in der Altmark. Da herrscht mehr Sinn für Humor und mehr Offenheit als in manchen anderen Ecken unseres Landes. Und das meine ich, wie ich es sage.“ Am heutigen Sonnabend, den 15. November, wird er ab 17 Uhr in der Salzwedeler Katharinenkirche auftreten. Und aktuell sieht er sich als Künstler in einer besonderen Pflicht.

Songs gegen unruhige Zeiten

Ohnehin ist sein Anspruch an sich selbst hoch: „Ich möchte nicht einfach nur Konzerte singen. Ich möchte was viel Tieferes, nämlich Menschen berühren mit meiner Stimme. Eine Gänsehaut erzeugen. Sie zum Weinen bringen. Sie zum Lachen bringen“, betont der Opernsänger. Die Himmelslieder, sein aktuelles Programm, seien dafür genau das Richtige, „genau die richtigen Lieder, zur richtigen Zeit“, findet der gebürtige Italiener. „Im Moment sind irgendwie alle verwirrt, irritiert, wütend, und deswegen hat Musik jetzt eine ganz wichtigen Auftrag, und der lautet: heilen und Zuversicht schenken. Und womit könnte man besser heilen als mit dem Ave Maria von Schubert oder dem Halleluja von Leonard Cohen?“

Mit den Himmelsliedern falle es ihm übrigens selbst leicht, „nicht nur für die Ohren zu singen, sondern tiefer rein zu gehen in den Menschen“, am liebsten bis in die Seele, sagt er. Und wenn einige Damen beim Ave Maria ihre Taschentücher herausholen, dann habe er seinen Job richtig gemacht.

Angst vor dem Atomkrieg ist zurück

„Wir leben in unruhigen Zeiten. Selbst die Angst vor einem Atomkrieg aus unserer Kindheit ist zurück“, weiß der Tenor aus seinem eigenen Umkreis. Deswegen möchte er mit den Himmelsliedern in Salzwedel oder auch mit dem Weihnachtskonzert demnächst in Gardelegen den Menschen Zuversicht, Hoffnung und Kraft schenken. „Meine Lieder sollen sich wie eine warme Hand auf die Brust des Publikums legen und das Gefühl vermitteln, dass wir da durch durchkommen. Dass alles gut wird. Das ist jetzt mein Auftrag als Sänger und der Auftrag von Musik.“

Zu hören sein werden unter anderem Stücke wie „Guten Abend, gut Nacht“ von Brahms, „Tochter Zion“ von Händel, „Maria durch den Dornwald ging“, alles Lieder, die dafür geschrieben wurden, um den Menschen Hoffnung zu machen, versichert der Künstler.

Klassische Tenorstimme

Ganz neu im Programm ist „Sound of Silence“ von Simon & Garfunkel, das Casapietra mit seiner klassischen Tenorstimme singen wird. Das Lied komme „unglaublich an beim Publikum“, das habe er mehrfach erlebt. „Ich freue mich auf die Altmark“, verspricht der Wahlberliner und: „Ich wünsche mir, dass mein Publikum aus dem Konzert geht und danach das Gefühl hat, mit etwas mehr Zuversicht in die Welt zu schauen.“