Trinkwasser Salzwedeler Wasserverband muss Bleirohre entfernen
Der Salzwedeler Wasserverband investiert bis 2026 rund 800.000 Euro in die Umrüstung von bleihaltigen Rohren und Bauteilen im Salzwedeler Leitungsnetz.

Salzwedel. - Ab Januar 2026 dürfen in allen Teilen, in denen Trinkwasser zum Endverbraucher fließt, keine Bleirohre und ähnliches verbaut sein. Worüber die meisten vermutlich gar nicht nachdenken oder es für längst überholt halten, ist tatsächlich an der Tagesordnung. „Da die Stadt Salzwedel schon seit 120 Jahren ein eigenes Wasserwerk hat, haben wir es auch mit Blei im Versorgungsnetz zu tun“, erklärt Jens Schütte, Geschäftsführer des Wasserverbandes Salzwedel (VKWA).
Seit 20 Jahren entferne der Verband konsequent alle bleihaltigen Bauteile aus dem Trinkwassernetz. Aus ökonomischen Gründen werde versucht, die Umrüstung möglichst in Kooperation mit einem anstehenden Straßenbau umzusetzen. „Doch wurden in dieser Zeit nicht alle betroffenen Straßen in Salzwedel erneuert“, betont der Geschäftsführer. Aktuell gebe es deshalb noch 167 Trinkwasserhausanschlüsse mit Blei in der Hansestadt.
Frist bis
Da bis zum Januar 2026 alle bleihaltigen Bauteile entfernt sein müssen, sei es nicht mehr möglich, auf Straßenbauvorhaben zu warten. Schütte: „Der VKWA wird 2024 und 2025 insgesamt 800.000 Euro investieren, um diese Hausanschlüsse zu erneuern.“ Fördermittel gibt es dafür nicht. Müssen Kunden nun befürchten, dass die Wasserpreise steigen? Der Geschäftsführer verneint: Die aus den Investitionen entstehenden Kapitalkosten wie Abschreibungen und Zinsen seien schon Bestandteil der Preiskalkulation. „Mögliche zukünftige Preiserhöhungen sind also nicht direkt mit dieser Investition verbunden“, ergänzt er. Das lässt aber darauf schließen, dass die Wasserpreise nicht in Stein gemeißelt sind.
Gefährlich für die Verbraucher sei das Salzwedeler Wasser trotz der Bleiteile nicht. Es dürfe nur nicht zu lange in der Leitung stehen. In dem Fall sei es mal gut, dass das Grundwasser rund um Salzwedel so kalkhaltig ist. Das Calciumcarbonat, meist kurz Calcit genannt, habe quasi eine Schutzschicht vor dem Blei innerhalb der Rohre gebildet. Das sei vom Gesetzgeber bisher auch anerkannt worden. Außerdem werde das Trinkwasser engmaschig überwacht. Für Blei gebe es strenge Grenzwerte.